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Zug
Noch bis zum 6. Juni können Interessenten den gut 13 Jahre alten Sportwagen ersteigern, das aktuelle Gebot liegt bei 13 600 Franken. Eine Versteigerung eines Autos über das Betreibungsamt kommt häufiger vor.
Gross, blau lackiert, dynamische Form: Der sportliche Porsche Cayenne macht von aussen einen guten Eindruck, als er vor einer Garage im Sonnenlicht steht. Er ist allerdings nicht gereinigt und weist im Innenraum Gebrauchsspuren auf. Der letzte Service wurde 2017 durchgeführt, heisst es im Inserat zum Verkauf.
Das Fahrzeug, welches 2010 eingelöst und etwa fast 190’000 Kilometer gefahren wurde, soll einen neuen Besitzer bekommen. Deshalb fand am Dienstagnachmittag zwischen 14 und 15 Uhr eine öffentliche Besichtigung statt. Interessenten erhalten ausserdem am Freitag, 2. Juni, in Rücksprache mit dem Verkäufer,mit dem Betreibungsamt Zug, eine weitere Gelegenheit zur Besichtigung.
Bei rund 13’600 Franken liegt das Gebot für den Porsche Cayenne, welcher aktuell auf der Online-Versteigerungsplattform «eGant Zug» ausgeschrieben ist (Stand 30. Mai, nachmittags). Der Startpreis lag bei einem Franken, wie es laut dem Betreibungsamt Zug üblich ist für solche Gegenstände. Die Steigerung pro Gebot muss mindestens 200 Franken mehr als das vorherige Gebot betragen. 13’600 Franken ist vergleichsweise günstig, ähnliche Gebrauchtwagen werden auf Vergleichs- und Verkaufsportalen für 20 000 bis 30 000 Franken gehandelt. Insgesamt sind auf das blaue Fahrzeug bislang 105 Gebote eingegangen, die Frist endet am 6. Juni 2023, 23 Uhr.
Dass ein Auto durch das Betreibungsamt Zug verkauft werde, käme ab und zu vor, sagt Fitore Ilazi, stellvertretende Leiterin vom Betreibungsamt Zug vor Ort. Bei einer Pfändung werde abgeklärt, welche pfändbaren Vermögenswerte der Schuldner oder die Schuldnerin besitze. Diese liegen der Zwangsvollstreckung. Dazu zählen auch Schmuck, Velos oder Autos. Dass solche Autos nicht gereinigt oder Velos nicht weiter in Stand gesetzt werden ist übrigens normal. Dies würde Kosten verursachen, welche durch den Gläubiger zu begleichen sind.
Diese werden dann auf der Online-Versteigerungsplattform «eGant Zug» angeboten. «Wir erreichen dadurch viel mehr Interessenten», schildert Fitore Ilazi. Das sei auch der Grund, weshalb grössere Gegenstände über Social Media Kanäle - wie auch der blaue Porsche Cayenne - beworben werden. Das Ziel ist sei schliesslich für den Schuldner oder die Schuldnerin einen möglichst guten Preis zu erzielen, davon profitieren sowohl der Gläubiger als auch der Schuldner. Ein weiterer Vorteil der Online-Versteigerungsplattform «eGant Zug» sei, dass keine physischen Versteigerungen mehr durchgeführt werden müssen.
«Viele potenzielle Interessenten informieren sich online und können so spontan reagieren», sagt die stellvertretende Leiterin des städtischen Betreibungsamtes. Sie empfiehlt jenen, die interessiert sind, immer mal wieder auf der Online-Versteigerungsplattform «eGant Zug» vorbeizuschauen, da laufend neue Angebote hochgeladen werden könnten.
Aktuell versteigert zum Beispiel das Konkursamt des Kantons Zug auch die Autonummer ZG 111 111. Das Gebot dafür liegt bei 4 301 Franken. Laut dem Nachrichtenportal Zentralplus wurde neben dem Porsche kürzlich auch noch ein schwarzer Jaguar X-Type 3.0L V6 EX über das Konkursamt versteigert. Dazu steht auf der Online-Versteigerungsplattform «eGant Zug», dass er einen Kilometerstand von 123’000 hat. Die Frist ist mittlerweile abgelaufen.