Unsere Redaktorin spricht über ein wildes Abenteuer und darüber, wie sie sich so besser kennen gelernt hat.
Alleine etwas unternehmen, fühlt man sich da nicht einsam? Ja, das kann durchaus vorkommen. Aber je öfter man dies macht, geniesst man die Freiheit, einfach das zu machen, worauf man Lust hat. Klar, ist es schön, die Erlebnisse mit anderen zu teilen, jedoch kann es vorkommen, dass gerade niemand Zeit hat, mit einem etwas zu unternehmen. Da wäre es doch schade, deswegen einfach zu Hause rumzusitzen und nichts zu machen.
So ist es mir letztes Jahr im Februar ergangen: ein sonniger und winterlicher Mittwoch, jedoch waren alle am Arbeiten oder sonst irgendwie verplant. Kurzerhand habe ich mich entschieden, auf die Rigi zu gehen – ohne Plan, was ich dort oben genau machen wollte. Alleine die dreiviertelstündige Fahrt von Arth-Goldau Richtung Rigi Kulm mit Blick auf die schöne Schneelandschaft ist erholsam.
Oben angekommen, laufe ich zur Sendestation, um die Aussicht auf die beiden Seen – Zuger- und Vierwaldstättersee – zu erhaschen. Nach einer Mittagsrast auf einer Holzbank zieht es mich weiter, immer weiter, durch den Schnee, bis ich an einer Verzweigung stehe. Wohin jetzt des Weges? Einfach mal geradeaus, zwischen die Bäume hindurch.
Dass der Schnee immer tiefer wird, mit dem habe ich nicht wirklich gerechnet. Das anfängliche Darüber-Lachen hat sich in Sich-Aufregen verwandelt. Ausserdem habe ich keine Ahnung, wo ich gerade bin. Na, toll. So bin ich einfach mal hoch, in Richtung Bahngleis gelaufen. Mit einem Blick nach links und rechts huschte ich über das Gleis. Und wo bin ich gelandet? Natürlich direkt auf der Skipiste. Egal. Hauptsache, kein Tiefschnee mehr, geht mir durch den Kopf.
Irgendwann bin ich auf der Schlittelpiste und anschliessend wieder auf der Skipiste gelandet. Halb kaputt und durchgefroren, habe ich dann doch wieder den Fussgängerweg gefunden und – keine Ahnung, wie viele Stunden in der Zwischenzeit vergangen sind – bei der Station Rigi Klösterli mein Abenteuer beendet.
Was lerne ich draus? Ich weiss mir zu helfen, kann meinen inneren Schweinehund überwinden und jetzt, im Nachhinein, über mich selber lachen.