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Falls Argumente ausgehen

Zur Abstimmung über die Klimainitiative in Obwalden vom 12. März.

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Seit der Gründung der modernen Schweiz sitzt im Bundesrat ohne Ausnahme eine bürgerliche Mehrheit. Ebenfalls in allen Innerschweizer Regierungen, wo Gesetze formuliert werden. Trotzdem: Wenn du für deine Aktionen und Abstimmungskämpfe wenig Argumente findest, dann schreibe oder schreie von Anfang an: gegen diese Linksgrünen. Brauche nach Möglichkeit ständig die Wörter «irreführend, extrem und schädlich».

Wenn du in Unterwalden wohnst, dann vergiss, dass viele von uns sich erfolgreich gegen ein Atomlager im Wellenberg eingesetzt haben, und sprich dafür Klartext: Die einzig sichere und saubere Zukunftstechnologie ist Kernenergie! Erwähne ja nicht, dass wir die Entsorgung unseren Nachkommen aufbürden und dass alles Uran aus dem Ausland kommt. Wenn du für ein Amt Kandidatinnen suchen musst, dann wähle nicht solche, die sich für die Mehrheit der Region einsetzen, sondern diejenigen, die mit Vorliebe männliche Schlagworte brauchen wie Glarner, Köppel, Blocher.

Wenn jemand in zwei oder drei abgelegenen Hochtälern ein Photovoltaikprojekt andenken will, dann sprich sofort vom Verschandeln und Zupflastern von allen unsern Bergtälern. Es ist schon schlimm genug, dass die linksgrüne Mehrheit in den Parlamenten alle bisherigen Hochspannungsleitungen bewilligt hat. Sprich Klartext, dass Windräder «blind ideologiebetrieben» sind und nicht wie Atomkraftwerke leicht wieder abgebaut werden können.

Dominik Brun, Engelberg