Die Eigenheimnachfrage ist in der Ostschweiz «nach wie vor sehr robust». Allerdings konzentriert sich das Kaufinteresse «vorwiegend auf das Segment der Einfamilienhäuser».
Das zeigt der jüngste Immobilienmarktbericht, den die Beratungsfirma Wüest Partner für die St.Galler Kantonalbank erstellt hat. Demnach hat der Markt für Eigentumswohnungen in den meisten Ostschweizer Regionen etwas abgekühlt, doch liegen die Preise auf vergleichsweise hohen Niveaus und vielerorts zurzeit praktisch gleich hoch wie Ende 2018. Weil aber das wirtschaftliche Umfeld relativ stabil ist und die Hypothekarzinsen rekordtief sind, treibt dies die Nachfrage nach Wohneigentum auch im laufenden Jahr an.
Gleichzeitig beurteilt Wüest Partner die Bautätigkeit in der Ostschweiz als «moderat», weshalb nicht mit einer substanziellen Ausdehnung des Angebots an Wohneigentum zu rechnen sei. Klar ist, dass sich längst nicht jedermann Wohneigentum leisten kann: «Während an guten Lagen und in den zentralen Gemeinden zum Teil auch weiterhin hohe Preise für Eigentumswohnungen gezahlt werden, sind Objekte, die bereits mit mittleren Haushaltseinkommen tragbar sind, in besonderem Masse gesucht.»
Anders als bei den Eigentumswohnungen sind die Preise der gehandelten Einfamilienhäuser jüngst nochmals gestiegen. So wurde im ersten Quartal 2019 ein mittleres Objekt im Kanton St. Gallen um 4,2 Prozent teurer gehandelt als in der Vorjahresperiode. Die Preise stiegen in allen Ostschweizer Regionen, wobei im Rheintal, in der Region Wil und im Sarganserland innert Jahresfrist Wachstumsraten zwischen 6 und 8 Prozent verzeichnet worden sind. Verstärkt in den Fokus von Kaufinteressenten rücken periphere und ländliche Regionen wie das Toggenburg, wo ein Eigenheim erschwinglicher ist als in urbanen Gegenden.
Parallel dazu sind die Insertionszeiten kürzer geworden: Dauerte die Vermarktung eines Objekts vor zwei Jahren noch
60 bis 70 Tage, so waren es Ende 2018 nur noch 50 Tage. Und weil die Neubautätigkeit in diesem Jahr nicht steigen dürfte, bleibe das Kaufangebot, das gemessen am Bestand nur die Hälfte des landesweiten Vergleichswerts beträgt, knapp. Fazit aus Sicht von Wüest Partner: Die Preise für Einfamilienhäuser in unserer Region könnten «noch weiter in die Höhe klettern».