Die Arboner Firma ist aus der insolventen Alno-Gruppe herausgelöst. Die Stellen bleiben erhalten.
Die Forster Schweizer Stahlküchen, die zusammen mit den Piatti-Küchen den Schweizer Zweig des insolventen deutschen Küchenbauers Alno bilden, sind in neuen Händen. Rückwirkend per vergangenen 1. September übernimmt die Forster Swiss Home AG den Arboner Küchenbauer, der einst zur AFG Arbonia-Forster-Gruppe (heute Arbonia) gehört hat. Der Geschäftssitz der Forster-Küchen soll in Arbon bleiben, wo auch die Küchenfabrik steht. Die 100 Arbeitsplätze sollen erhalten bleiben.
Die Forster Swiss Home AG ist vergangenen Juli neu ins Handelsregister eingetragen worden. Als bisher einziger Verwaltungsrat scheint Max Müller auf, der bis Ende Mai Konzernchef der Alno war. Neben den Mitarbeitenden und dem Werk übernimmt die Forster Swiss Home auch das Anlagevermögen der Forster Schweizer Stahlküchen.
Die Bruno Piatti AG mit Sitz in Dietlikon konzentriert sich laut Mitteilung künftig darauf, die Marke Piatti weiterzuführen. Die Produktion der Piatti-Küchen ist allerdings schon 2015 zu Alno ins süddeutsche Pfullendorf verlegt worden. Im Jahr davor hatte die AFG ihre beiden Küchenbauer Piatti und Forster mit damals zusammen 500 Beschäftigten an Alno verkauft. Sie firmierten zunächst unter dem Dach der AFP Küchen AG, die später in Bruno Piatti AG umbenannt wurde.
Vor gut einem Monat hat das Bezirksgericht Bülach die Bruno Piatti AG in die provisorische Nachlassstundung geschickt. Diese dauert bis 30. Oktober. Unter der Leitung eines Sachwalters soll Piatti saniert und danach wieder profitabel geführt werden. Für die Forster-Küchen dagegen ist seit geraumer Zeit ein Käufer gesucht worden. Diese Verkaufsabsicht wurde vergangenen März publik gemacht, und gleichzeitig wurde bei Piatti der Abbau von 60 Stellen angekündigt. Dieser wurde grossmehrheitlich über Entlassungen vollzogen. Seither hat Piatti noch 170 Angestellte.
Der Mutterkonzern Alno selbst meldete im Juli Insolvenz an. Der zweitgrösste deutsche Küchenbauer schreibt seit Jahren Verluste und hat allein vergangenes Jahr auf einem Umsatz von 493 Millionen Euro ein fettes Minus von 67 Millionen Euro eingefahren. Den Plan, sich in Eigenverwaltung zu sanieren, musste Alno wegen Widerstands von Gläubigern begraben. Ende August wurde deshalb der vorläufige Sachwalter zum vorläufigen Insolvenzverwalter bestellt. Dieser sagte, es sei wahrscheinlich, dass die Sanierungsbemühungen auf einen Verkauf der überlebensfähigen Teile der Alno-Gruppe hinausliefen. Jüngst hat auch die Alno (Schweiz) einen Antrag auf provisorische Nachlassstundung gestellt. Sie ist die Vertriebsgesellschaft der Alno-Küchen in der Schweiz. (T. G.)