15 Strassenbahnen für annähernd 35 Millionen Euro: Mit diesem Auftrag steigt Stadler in Bosnien und Herzegowina in einem neuen geografischen Markt ein. Der Vertrag enthält zudem eine Option auf zusätzliche fünf Trams.
Erstmals seit rund 60 Jahren beschafft Sarajevo nigelnagelneue Trams statt wie in den vergangenen Dekaden üblich gebrauchte Fahrzeuge. In der Ausschreibung hat sich der Ostschweizer Schienenfahrzeugbauer Stadler gegen vier Mitbewerber durchgesetzt: Die französische Alstom, die spanische CAF, die tschechische Škoda Transportation und die türkische Durmazlar.
Der Auftrag über die 15 Niederflurtrams hat den Angaben aus Sarajevo zufolge einen Wert von 34,7 Millionen Euro. Finanziert wird die Beschaffung mit Krediten der Europäischen Investitionsbank (EIB) und der Europäischen Bank für Wiederaufbau und Entwicklung (EBRD).
Der Vertrag wurde am 1. September 2021 von Ansgar Brockmeyer, Leiter der Stadler-Division Verkauf & Marketing, und dem Transportministerium des Kantons Sarajevo unterzeichnet. Stadler-Sprecher Fabian Vettori bestätigt dies.
Der Kanton Sarajevo ist einer von zehn Kantonen der Föderation Bosnien und Herzegowina und besteht aus neun Gemeinden, wovon vier die Stadt Sarajevo bilden. Die Föderation bildet zusammen mit der Republika Srpska den Staat Bosnien und Herzegowina.
Die neuen Trams sollen laut den Angaben aus Sarajevo und der EIB altes Rollmaterial ersetzen und zur Modernisierung des städtischen Verkehrsnetzwerks Sarajevos beitragen. Die dreiteiligen Fahrzeuge bieten Platz für je 180 Passagiere und sind 70 km/h schnell.
Das erste der 15 Trams soll im September 2023 geliefert werden, die übrigen schrittweise bis Sommer 2024. Der Vertrag enthält auch eine Option auf fünf zusätzliche Trams.