Thurgauer Kantonalbank mit mehr Gewinn

Die Thurgauer Kantonalbank (TKB) hat ein erfolgreiches Geschäftsjahr 2013 hinter sich und den Bruttogewinn um 1,8 Prozent auf 136,8 Millionen Franken gesteigert. Der Zeitpunkt für den Börsengang sei ideal, befindet sie.

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Die Thurgauer Kantonalbank geht im Frühjahr an die Börse. (Bild: Donato Caspari)

Die Thurgauer Kantonalbank geht im Frühjahr an die Börse. (Bild: Donato Caspari)

Dies sagte Bankchef Peter Hinder am Dienstag vor den Medien. Der Reingewinn erhöhte sich dank stark gesunkenen Wertberichtigungen und Rückstellungen um 13,5 Prozent auf 99,8 Millionen Franken. «Dass wir trotz tiefer Zinsen und strategischen Investitionen unser Ergebnis steigern konnten, ist sehr erfreulich», sagte Hinder.

In ihrem Kerngeschäft, dem Zinsgeschäft, konnte die Bank weiter zulegen. Der Erfolg aus diesem Bereich stieg um 5,4 Prozent auf 217,2 Millionen Franken. Ein wesentlicher Pfeiler dabei sei das Volumenwachstum bei den Hypotheken gewesen.

Der Erfolg aus dem Kommissions− und Dienstleistungsgeschäft betrug 51,6 Millionen Fr. (-1,2 Prozent). Zusammen mit dem eher unbedeutenden Handelsgeschäft, das 17,1 Millionen Franken einbrachte, resultiert ein Betriebsertrag von 292,0 Millionen Franken (+2,8 Prozent).

Knapp 62 Millionen Franken an Staatskasse
Die TKB liefert von ihrem Gewinn 29 Millionen Franken an den Kanton Thurgau und 3 Millionen Franken an die Gemeinden ab. Das Grundkapital wird mit 11,1 Millionen Franken verzinst, die Staatsgarantie mit 5,7 Millionen Franken abgegolten. Zusammen mit den Steuern betragen die Abgaben an Kanton und Gemeinden 61,9 Millionen Franken, das sind 6 Millionen Franken mehr als im Vorjahr.

Die Thurgauer Kantonalbank will ihren bereits vor längerer Zeit angekündigten Börsengang im Frühjahr realisieren. Dieser diene nicht der Mittelbeschaffung. «Als kotiertes Unternehmen stärken wir die Wahrnehmung der TKB über die Region hinaus, was im Arbeitsmarkt wichtig ist und unsere Positionierung in den angrenzenden Wirtschaftsräumen unterstützt», sagte Hinder.

Die Herausgabe der ersten Tranche von Partizipationsscheinen (PS) in der Höhe von rund 40 Millionen Franken soll bereits in den nächsten Wochen erfolgen. Innerhalb von zehn Jahren kann die Bank bis zu 20 Prozent ihres Grundkapitals, rund 80 Millionen Franken, in PS-Kapital umwandeln. Die Voraussetzungen hierzu hat das Thurgauer Kantonsparlament vor einem Jahr mit einer Änderung des Kantonalbankgesetzes geschaffen.
Ziel sei, dass die Partizipationsscheine möglichst breit gestreut werden, sagte Hinder. Bei PS handelt es sich um stimmrechtslose Aktien. Die Mittel aus der Platzierung der PS fliessen dem Kanton Thurgau zu, der Mehrheitseigentümer der Kantonalbank bleibt.

3 Mio. für US-Steuerstreit
In Sachen US-Steuerstreit wird die Thurgauer Kantonalbank Anfang Juli entscheiden, ob sie sich in Kategorie 3 oder 4 einteilt. «Materiell ist der Unterschied gering, eine Busse gibt es in beiden Kategorien nicht», sagte Hinder.

Von den rund 180'000 Kundenbeziehungen der TKB bestehen laut der Bankleitung rund 500 mit US-Bürgern oder mit in den USA wohnhaften Personen. Der gesamte Briefverkehr der letzten zehn Jahre sei überprüft worden. Dabei habe sich gezeigt, dass kein US-Steuerrecht verletzt wurde.

Für die Teilnahme am US-Programm hat die TKB Rückstellungen von 3 Millionen Franken gemacht. Diese seien gut bemessen und sollen die Kosten für externe Experten, Revisoren, Anwälte und dergleichen decken, sagte Hinder. (sda)