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Wirtschaft
Versäumnisse der Vergangenheit haben der Starrag zugesetzt. Die operative Marge ist auf gut 1 Prozent zerbröselt. Das eingeleitete Restrukturierungsprogramm soll Besserung bringen.
2019 hatte Walter Fust nochmals notfallmässig das Verwaltungsratspräsidium der Starrag in Rorschacherberg übernommen. Doch nun soll Schluss sein. Der Generalversammlung vom 25. April wird Tornos-Chef Michael Hauser als neuer Präsident vorgeschlagen. Die Wahl ist Formsache, kontrolliert doch Fust, der fortan Vizepräsident ist, 55,2 Prozent der Starrag.
Am Freitag zog er an einer Telefonkonferenz nochmals ordentlich vom Leder und rief Managementfehler in Erinnerung: Zu viele Mittel seien in nicht marktfähige Produkte gesteckt worden, in Montage, Einkauf und vor allem Marketing und Vertrieb gebe es viel Potenzial, um besser und effizienter zu werden. «Man hält viel zu lange an Mitarbeitenden fest, die nicht genügen», sagte Fust mit Bitterkeit in der Stimme. Und im Kundendienst habe die Führung «nicht immer eine glückliche Hand gehabt».
Um eine Wende zu erzwingen, wurde 2019 das Programm «Starrag 2021» initiiert und in dessen Rahmen die Führungsstruktur umgekrempelt. Vorerst kostet es Jobs und Geld. In Mönchengladbach wurden wie geplant 150 Stellen gestrichen, was ab 2012 jährlich 8 bis 10 Millionen Franken Einsparungen bringen soll.
2019 aber belastet die Restrukturierung die Rechnung mit 9,2 Millionen Franken. Das hat die operative Marge von 2,9 Prozent auf laut Starrag-Chef Christian Walti «völlig ungenügende» 1,1 Prozent eingedampft. Kommt hinzu, dass auch Märkte der Starrag wie Luftfahrt oder Energie nicht wirklich zur Stärke neigen. Für 2020 rechnet Starrag mit keiner Erholung des Geschäfts.