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Der Ostschweizer Schienenfahrzeugbauer Stadler hat einen weiteren Auftrag an Land gezogen. Das Unternehmen liefert weitere 26 Triebzüge des Typs Flirt an die slowenische Staatsbahn. Der Auftrag hat einen Wert von umgerechnet 170 Millionen Franken.
Bereits im April 2018 hatte Stadler aus Slowenien einen Auftrag erhalten. Damals bestellte die Staatsbahn 16 einstöckige Triebzüge des Typs Flirt und 10 Doppelstöcker des Typs Kiss. Beim neuen Auftrag handelt es sich nun um die Einlösung einer Option aus dem damals gemeldeten Vertrag, wie Stadler am Dienstag mitteilte.
Stadler wird der slowenischen Staatsbahn nun 16 dreiteilige dieselelektrische sowie 10 vierteilige elektrische Züge liefern. Damit verdoppelt die Staatsbahn die Flotte an Stadler-Zügen auf 52. Die neuen Züge sollen sukzessive ab Oktober 2021 in Betrieb gehen.
Im Weiteren gab Stadler einen Wechsel in der Geschäftsleitung bekannt. Demnach übernimmt Markus Bernsteiner, Leiter der Division Components, zusätzlich die Leitung des Werks Altenrhein. Bernsteiner ersetzt Markus Sauerbruch, der Stadler «auf eigenen Wunsch aufgrund unterschiedlicher Auffassungen über die weitere strategische Entwicklung des Unternehmens» verlasse. Sauerbruch war auch Leiter der Division Schweiz, die nun interimistisch von Stadler-Konzernchef Thomas Ahlburg geführt wird.
Zur Division Schweiz gehören die hiesigen Stadler-Werke in Bussnang, Erlen, Altenrhein und Winterthur sowie der US-Standort in Salt Lake City. Sie zählt total deutlich über 3000 Mitarbeitende. In Altenrhein, dem Kompetenzzentrum Stadlers für Doppelstöcker, sind 950 Mitarbeitende beschäftigt. Sie fertigen zudem Strassenbahnen, Meterspurfahrzeuge und Reisezugwagen. 250 Mitarbeitende in der Engineering-Abteilung erbringen Dienstleistungen für den Standort und die ganze Stadler-Gruppe.
Bernsteiners wichtigste Aufgabe als neuer Chef des Werks Altenrhein ist momentan dessen bevorstehender Umzug an den neuen Standort St.Margrethen. Dieser ist seit Mitte 2018 im Bau und «soll noch dieses Jahr betriebsbereit sein». Markus Bernsteiner arbeitet seit 20 Jahren für Stadler in verschiedenen Funktionen in der Konzernleitung.
Über die näheren Umstände von Sauerbruchs Abgang, konkret die unterschiedlichen Auffassungen bezüglich der Strategie, will sich Stadler-Sprecherin Marina Winder nicht äussern. Sie sagt aber, die Differenzen hätten nichts zu tun mit der Züglete des Werks Altenrhein an den neuen Standort St.Margrethen.