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Einer Tochter der Immobiliengesellschaft Intershop plant in Winterthur den Bau einer neuen Montagehalle. Diese wird vom Thurgauer Schienenfahrzeughersteller Stadler langfristig gemietet, der damit seine Kapazität zum Bau von Drehgestellen erweitert.
Winterthur ist für Stadler ein zentraler Standort. Dort hat der Ostschweizer Schienenfahrzeughersteller 1998 von der Sulzer-Tochter SLM deren Segment Zahnradbahnen übernommen und ist in diesem Geschäft auf einen Schlag zum Weltmarktführer geworden. 2005 übernahm Stadler dann auch den Engineering-Teil der früheren SLM und baute ihn zum Kompetenzzentrum für Drehgestelle aus.
Anfang 2010 bezog Stadler in Oberwinterthur auf dem ehemaligen Sulzer-Areal in der Grüze einen Neubau mit 13'000 Quadratmetern Produktions- und Lagerfläche. Dort fertigt Stadler Drehgestelle für Normal- und Breitspurzüge unter anderem der Stadler-Typen Smile, Flirt und Kiss sowie für Strassenbahnen.
Nun steht Stadler vor einem Ausbau in Winterthur. Die SGI City Immobilien AG, eine Tochter der Intershop Holding, hat das Baugesuch für den Neubau einer Montagehalle eingereicht. Geplant ist eine 8000 Quadratmeter grosse Halle im Industriepark Neuhegi in Oberwinterhur, in Sichtweite zum bestehenden Stadler-Werk, das gut 370 Mitarbeitende zählt und erhalten bleibt.
Laut Intershop und Stadler ist vereinbart, dass der Schienenfahrzeughersteller das neue Gebäude langfristig mieten wird. Vorgesehen ist, den Neubau Anfang 2022 in Betrieb zu nehmen. Laut Intershop-Chef Cyrill Schneuwly werden in den Bau der Halle 10 bis 20 Millionen Franken investiert. Über den weiteren Planungs- und Bewilligungsverlauf äussert sich Schneuwly «zuversichtlich».
Laut Stadler werden im neuen Werk zusätzliche Lager- und Montageflächen zum Bau von Drehgestellen eingerichtet. Auch diese werden unter anderem für den Hochgeschwindigkeitszug Smile, den Regionaltriebzug Flirt, den Doppelstöcker Kiss und für Strassenbahnen verwendet. Voraussichtlich würden bis zu 50 neue Arbeitsplätze geschaffen. Die Miete des Werks, sagt Stadler-Sprecher Philipp Welti, sei «die wirtschaftlichste Lösung».