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Anders als ursprünglich befürchtet hat sich die Wittenbacher Softwarefirma Abacus Research 2020 stark entwickelt. Aus diesem Grund hat das Unternehmen 1,3 Millionen Franken Kurzarbeitsgelder an die Kantonale Arbeitslosenkasse zurückerstattet. Daneben haben bisher noch zwei andere Firmen dem Kanton St.Gallen Kurzarbeitsgelder zurückerstattet.
Wider Erwarten hat das St.Galler Softwareunternehmen Abacus Research AG das Geschäftsjahr 2020 «äusserst erfolgreich abgeschlossen». Das sagt CEO Claudio Hintermann und zeigt sich «mehr als zufrieden». Konkret wurde der Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 13,9 Prozent gesteigert und damit zum fünften Mal in Folge mit zweistelliger Rate. Umsatzzahlen in Franken nennt Abacus nicht.
Dabei hatte ab Frühling 2020 wegen der Pandemie zunächst noch alles auf «stürmische Zeiten» hingedeutet, wie das Unternehmen schreibt. In diesem Zusammenhang waren von Mai bis August fast alle Mitarbeitenden bis auf wenige Ausnahmen in Kurzarbeit geschickt worden.
Weil sich das Geschäft dann aber, anders als befürchtet, doch positiv entwickelt hat, hat Abacus entschieden, auf freiwilliger Basis dem Kanton St.Gallen sämtliche bezogenen Kurzarbeitsentschädigungen über 1,3 Millionen Franken zurückzuzahlen.
Martin Riedener von der Geschäftsleitung der Abacus Research AG sagt, man habe die Kurzarbeit vorsorglich angemeldet. Nach dem starken zweiten Halbjahr wäre es indessen «moralisch nicht vertretbar gewesen, die Kurzarbeitsentschädigungen zu behalten. Das entspricht nicht der Abacus-DNA.» Löhne seien während der Kurzarbeit nicht gekürzt worden.
Karin Jung, Leiterin des Amts für Wirtschaft und Arbeit des Kantons St.Gallen, bestätigt die Angaben von Abacus über die Rückzahlung. Neben Abacus haben laut Jung bisher noch zwei andere Firmen die im Jahr 2020 bezogene Kurzarbeitsentschädigung zurückbezahlt. Es handelt sich dabei kumuliert um rund 50'000 Franken.
Im 2020 ist die Zahl der Beschäftigten von Abacus in Wittenbach um 37 auf 439 gewachsen. In der ganzen Gruppe, inklusive der Tochterfirmen in Biel, Thalwil und Deutschland, waren zum Jahresende 556 Mitarbeitende tätig. Gegenwärtig sind es 558.
Abacus entwickelt Business-Software für kleine und mittlere Unternehmen (KMU) und öffentliche Verwaltungen. Das traditionelle Lizenzgeschäft sei mit 460 (im Vorjahr 450) Unternehmen und 2400 (2200) Programmmodulen «auf konstant hohem Niveau geblieben». Bei der Variante für die Nutzung aus der Cloud stieg die Zahl der Abonnements um 3100 auf 24'000, die von 13'800 Nutzern verwendet werden. Auch die Abos, bei denen Firmenangestellte Daten selber bearbeiten und rapportieren können, haben zugenommen, um 60'000 auf 180'000 Anwender.