Private Equity
Partners Group: Sind die besten Zeiten erst einmal passé?

Die Zuger Partners Group hat eine glänzende Erfolgsgeschichte geschrieben. Doch sie begann im allgemeinen Anlagenotstand: Mit seinem Ende könnte sie viel von ihrem Glanz verlieren.

Niklaus Vontobel
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Einst hoch geflogen, zuletzt tief gefallen: Investmentfirma Partners Group.

Einst hoch geflogen, zuletzt tief gefallen: Investmentfirma Partners Group.

Keystone

Es war eine makellose Erfolgsgeschichte, welche die Partners Group bis vor kurzem vorzuweisen hatte. An der Börse war der Vermögensverwalter für privat gehandelte Firmenbeteiligungen gegen Ende 2021 noch beinahe zwölfmal mehr Wert als ein Jahrzehnt zuvor. Mit dieser Kursexplosion hielten die wenigsten Unternehmen mit: Der Bluechip-Index SMI verdoppelte sich nur. Doch dieses Jahr fand die Makellosigkeit ein jähes Ende.

Die Partners Group war kein Überflieger mehr. Andere waren besser oder zumindest weniger schlecht. Seit Jahresanfang hat der SMI etwas über fünf Prozent verloren, hingegen die Partners Group etwas mehr als 17 Prozent. Ab ihrem Börsenrekordwert hat die Gruppe gar einen Viertel eingebüsst.

Die Erklärung für den Absturz liegt auf der Hand: die Zinswende. In nur einem Jahr sind die Zinsen auf Schweizer Staatsanleihen um fast einen Prozentpunkt gestiegen. In den letzten Tagen bewegten sie sich gar mit Tempo in Richtung der Marke von 0,5 Prozent. Diese Zinswende markiert das Ende der Negativzinsen und lindert den Anlagenotstand erheblich. Nun werfen Staatsanleihen wieder Geld ab. Und die Hoffnung ist da, dass die Schweizerische Nationalbank bald ihren Negativzins aufhebt. Geld bei den Banken liegen zu lassen, würde nicht länger bestraft. So haben Investoren wieder mehr Auswahl.

Doch bei Partners Group könnte ein Pfeiler der bisherigen Erfolgsgeschichte wegbrechen. Diese hatte mit den Negativzinsen erst richtig Fahrt aufgenommen. Am 15. Januar 2015 senkte die Schweizerische Nationalbank bekanntlich ihren Leitzins herab auf Minus 0,75 Prozent. In den etwa sieben Jahren davor verdoppelte sich der Börsenkurs; während sie sich in den sieben Jahren danach nahezu versechsfacht hatte.

Das Ende einer goldenen Dekade

So ähnlich erging es vielen Unternehmen, die Privatmarktanlagen verwalten. Das Magazin «Economist» schreibt, die Branche sei heute laut den meisten Kennzahlen drei Mal grösser als ein Jahrzehnt zuvor. Doch habe die Branche diese nun hinter sich, diese «goldene Dekade».

Die Partners Group möchte ihre weitere Geschichte selbst bestimmen, auch wenn die äusseren Bedingungen künftig weniger ideal sind. Die Jahreszahlen für 2021 haben die Investoren erleichtert. Es konnte alles deutlich gesteigert werden: verwalteten Vermögen, die Managementgebühren und der Betriebsgewinn. Der Aktienkurs reagierte positiv.

Es werde entscheidend sein, dass die Partners Group besser ist als ihre Branchen-Konkurrenten, wie Chef David Layton ausführte. «Dabei wird es uns entgegenkommen, wenn das Marktumfeld nicht mehr ganz so ideal sein wird, wenn es mehr Inflation gibt und höhere Zinsen», sagte Layton.

«In einem idealen Marktumfeld können mehr oder weniger alle eine gute Rendite erreichen, in einem volatileren Umfeld hingegen werden wir unsere Konkurrenten besser überbieten können.»