Ein Blick auf die etwas anderen Wirtschaftsgeschichten der Woche: die neuesten «Paradeplatz»-Meldungen.
Es gibt Aussagen, die altern schlecht: «Für mich ist wichtig, mit On-Schuhen in der Natur laufen zu können. Das steht deutlich über den materiellen Wünschen», sagte Marc Maurer, Co-Chef von On, zu CH Media. Nur kurz darauf wurde publik, dass sich die fünf Chefs und Gründer der Laufschuhfirma, an der auch Roger Federer beteiligt ist, insgesamt Wahnsinnslöhne von 83 Millionen Franken ausbezahlten - und alle Banker und Pharma-Manager im Lande übertrafen.
Gegenüber Talker Urs Gredig rechtfertigte nun Maurer und gemeinsam mit On-Gründer David Allemann den Geldsegen: Die Aktionäre hätten vor drei Jahren beschlossen, das gesamte Team von On mit vier Prozent der Wertsteigerung des Unternehmens zu beteiligen. Dass dabei eine solch hohe Zahl herauskommen würde, überstieg auch ihre Erwartungen. Nun hoffen wir natürlich, dass sich die Schuhverkäufer beim eigentlichen Geschäft weniger verrechnen.
«Man braucht einen Gegner. Ohne Gegner gibt es keine Kampagne», erklärte jüngst Thilo Bode, ehemaliger Chef von Greenpeace und Foodwatch der «Zeit». An dieses Mantra hält sich auch die Nichtregierungsorganisation Public Eye und hat gleich 32 Gegner gefunden: Es sind 32 russische Oligarchen mit engen Beziehungen zur Schweiz, zusammengestellt zu einem Oligarchen-Quartett-Spiel mit klaren Regeln: Wer gewinnen will, muss «Putin»-Karte als Joker ziehen. Diese sticht alle Oligarchen aus.
Die Schweiz ist leider seit vielen Jahren ein sicherer Hafen für russische Oligarchen. @publiceye_ch hat das sauber recherchiert und ein ein entsprechendes Kartenset veröffentlicht. Ein spielerischer Beitrag zur Transparenz in einer tragischen Angelegenheit! #StandWithUkraine pic.twitter.com/sozsj3IKGs
— Jon Pult (@jonpult) May 10, 2022
Die Alkoholfrage bewegt nicht nur die Migros und ihr amtierendes und früheres Spitzenpersonal, wie Migros-Präsidentin Ursula Nold, Ex-Migros-Chef Herbert Bolliger oder dessen Vorgänger Anton Scherrer, der neu für ein Ja weibelt.
Nun mischt sich auch die Politik ein: So hat diese Woche der Parteivorstand der EVP die Nein-Parole beschlossen. Das wohl nicht ganz ohne Hintergedanken, zählt doch die Migros rund 2,3 Millionen Genossenschafterinnen und Genossenschafter. Findet auch nur ein Bruchteil davon den Weg zur EVP, dann wärs ein Grosserfolg für die von Nationalrätin Lilian Studer präsidierte Kleinpartei.