SYMPOSIUM
St.Gallen Symposium rechnet mit 100 Gästen pro Tag – und vielen in aller Welt

Letztes Jahr freute sich das Team des St.Gallen Symposiums auf die 50. Durchführung – und musste diese dann verschieben. Dieses Jahr soll es nun so weit sein. Austragungsorte sind neben der Universität St.Gallen Hubs in Boston und Singapur.

Kaspar Enz
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Das St.Gallen Symposium hofft, an der 50. Durchführung einige Gäste an der Uni empfangen zu können.

Das St.Gallen Symposium hofft, an der 50. Durchführung einige Gäste an der Uni empfangen zu können.

Bild: PD

Angesichts der andauernden Coronapandemie haben es Veranstalter schwer. Sie wissen weder, ob ihre Events überhaupt durchgeführt werden können, noch, wie viele Gäste sie allenfalls empfangen dürften. So geht es auch dem St.Gallen Symposium an der Universität St.Gallen, bei dem seit 1970 Führungskräfte aus Weltpolitik und Wirtschaft auf Studierende treffen. Letzten Herbst hiess es, die Veranstaltung werde durchgeführt. Zum Teil virtuell mit Aussenstationen in aller Welt, aber auch mit Teilnehmern an der HSG. Wie viele war noch recht offen: 300 bis 1000 Teilnehmer hiess es, im besten Fall also im Rahmen der letzten Ausgaben des Symposiums.

Nun sind es nicht einmal mehr zwei Monate bis zur 50. Durchführung des Events vom 5. bis zum 7. Mai. Jetzt hofft man, dass mit Schutzkonzept jeden Tag 100 Gäste physisch an der Uni St.Gallen teilnehmen können. Aber jeder Gast jeweils nur an einem der drei Tage. «So können trotzdem 300 Gäste vor Ort sein», sagt Melanie Monstein, Sprecherin des Symposiums.

Melanie Monstein, Sprecherin des St.Gallen Symposiums.

Melanie Monstein, Sprecherin des St.Gallen Symposiums.

Bild: PD

Auch geplantes Konzept wäre jetzt unmöglich

Allerdings sei man weiterhin flexibel. Die Veranstaltung könnte auch vollständig virtuell abgehalten werden. Denn das nun angepeilte Konzept sei durchaus optimistisch. «Nach den jetzt geltenden Regeln wäre ja auch eine Durchführung mit 100 Personen pro Tag nicht möglich», sagt Monstein.

Symposium auf Studenteninitiative

Das erste Symposium entstand im Jahr 1970 auf Initiative von fünf Studenten – angeregt wurden sie nicht zuletzt von den Protestbewegungen von 1968. Seither wuchs das Symposium und man konnte immer wieder wichtige Persönlichkeiten der Weltpolitik in St.Gallen begrüssen. Studenten der HSG sind weiterhin massgebend an der Organisation und Durchführung des Events beteiligt. (ken)

Die Besucher, die dieses Jahr nach St.Gallen kommen, dürften hauptsächlich aus der Schweiz oder dem nahen Ausland kommen, sagt Monstein. Für die Interessierten aus aller Welt organisiert das St.Gallen Symposium in Zusammenarbeit mit Schweizer Botschaften Anlässe, wo die Vorträge live übertragen werden. «Mit einigen Botschaften sind wir noch im Gespräch.» Zugesagt haben bereits die Schweizer Botschaften in Accra, Hongkong, Johannesburg, Moskau, Neu Delhi und São Paulo.

An den Veranstaltungen in den Botschaften sollen jeweils rund 20 Leute teilnehmen, so Monstein, je nach den vor Ort geltenden Regeln. «Wir wollen das aber nicht völlig ausreizen», sagt sie. So gebe es in São Paulo gar keine Einschränkungen. «Trotzdem werden wir auch dort strenge Vorsichtsmassnahmen treffen.»

Botschaften helfen bei der Organisation

Podiumsdiskussion an der letzten Durchführung des Symposiums 2019.

Podiumsdiskussion an der letzten Durchführung des Symposiums 2019.

Bild: Urs Bucher

Etwas grösser sollen die Veranstaltungen in den beiden Hubs in Boston und Singapur sein. In Singapur dürften rund 50 Gäste dabei sein, sagt Monstein. Die Organisation dieser Aussenstationen des Symposiums sei nicht ganz leicht gewesen. «Die Botschaften helfen uns und wir haben auch ein starkes Netzwerk vor Ort. Jetzt ist jemand von uns in Singapur, um den Hub im Detail zu planen», sagt Monstein. Das sei aber nur gerade jetzt möglich. Das Organisationsteam des Symposiums sei deshalb immer in St.Gallen geblieben.

Zusätzlich zu den Teilnehmern sollen vom 5. bis zum 7. Mai auch die Mehrheit der rund 100 Referenten im Studio-Setting in St.Gallen sein, sagt Monstein. «Die Einbindung ist aber in jedem Fall auch virtuell möglich.»