Nach den Restrukturierungen im letzten Jahr ist die Starrag Group aus Rorschacherberg wieder auf Erholungskurs. Die Aufträge nehmen zu. Der Umsatz bewegt sich auf Vorjahresniveau.
2021 war für Starrag ein Jahr des Umbruchs. Der Standort im deutschen Mönchengladbach wurde geschlossen und Restrukturierungsmassnahmen eingeleitet. Mit dem aktuellen Semesterergebnis ist die Spezialistin für Präzisions-Werkzeugmaschinen nun auf Wachstumskurs und hat auch wieder einen Gewinn eingefahren. Gemäss Communiqué konnte der Auftragseingang im Vergleich zum ersten Halbjahr 2021 um 27 Prozent auf knapp 190 Millionen Franken gesteigert werden. Wie Starrag betont, sei das trotz gewisser Einbussen im Russlandgeschäft möglich gewesen.
Der Umsatz beläuft sich demnach mit rund 140 Millionen Franken. Er bewegt sich wegen Unterbrechungen in den Lieferketten und teils aufgrund von Projektverzögerungen auf Vorjahresniveau. Dank der Entwicklung des Auftragseingangs habe der Auftragsbestand gegenüber Ende 2021 um 18,5 Prozent auf gut 303 Millionen Franken gesteigert werden können. Dieser Arbeitsvorrat sichere eine Kapazitätsauslastung bis weit ins Jahr 2023 hinein, heisst es weiter.
Nach Regionen und Abnehmerindustrien, legte, gemäss Unternehmensangaben, in erster Linie Europa mit einem Plus von 69 Prozent bei den Neubestellungen im Berichtszeitraum. Auch Nordamerika wächst. Einbussen mussten beim Auftragseingang in Asien hingenommen werden. Gründe sind die anhaltende Pandemie sowie Einschränkungen in der persönlichen Mobilität. Mit Blick auf die Abnehmerindustrien legte der Bereich Industrial mit 47 Prozent am deutlichsten zu, gefolgt von Aerospace. Energy und Transportation schlossen in etwa auf Vorjahresniveau ab.
Das mehrjährige «Programm 2021» mit dem Ziel einer dauerhaften Ertragsstärkung habe im vergangenen Geschäftsjahr weitgehend abgeschlossen werden können und mache sich positiv bemerkbar. So resultierte unter dem Strich ein Reingewinn von 5 Millionen Franken. Das Geschäftsjahr 2021 hatte Starrag mit einem Verlust von 5,4 Millionen Franken abgeschlossen. Die Starrag Group weise nach wie vor eine starke Bilanz mit einem hohen Immobilienvermögen und einer geringen Verschuldung aus. Die Eigenkapitalquote bleibe mit 55,6 Prozent unverändert solide, heisst es in der Mitteilung.
Im weiteren Ausblick auf das laufende Jahr gibt man sich wegen der aktuellen Krise und des Kriegs in der Ukraine vorsichtig. Inwieweit davon die Starrag Group direkt betroffen sein werde, sei angesichts der raschen Veränderungen kaum vorherzusehen. Das betreffe namentlich die Einschätzung der Entwicklung des Auftragseingangs in den kommenden Monaten. Angesichts der erfreulichen Neubestellungen 2021 und im ersten Halbjahr 2022 geht der Konzern davon aus, dass für das Gesamtjahr ein Wert in der Grössenordnung des Vorjahres resultieren sollte.
Auch beim Umsatz wird angesichts der jüngsten Entwicklung des Auftragseingangs weiterhin eine Zunahme erwartet. Das aber hänge von der Funktionsfähigkeit der globalen Lieferketten und der Leistungsfähigkeit der Weltwirtschaft ab.