Notenstein La Roche ist Geschichte, Vontobel übernimmt

Am ehemaligen St.Galler Hauptsitz von Notenstein La Roche erinnert nun auch optisch nichts mehr an die kurzlebige Privatbank. Handwerker haben alle Beschriftungen durch Vontobel ersetzt.

Thomas Griesser Kym
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Bild: Michel Canonica

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Sechseinhalb Jahre hat das Leben von Notenstein La Roche gedauert. Anfang 2012 wurde die Privatbank aus der Taufe gehoben, geschaffen als Vehikel, um das Nicht-US-Geschäft von Wegelin & Co. aufzunehmen. Wegelin war am Steuerstreit mit den USA zerbrochen, und Raiffeisen übernahm die überlebensfähigen Teile und brachte sie in die neu gegründete Notenstein Privatbank ein.

Glücklich und erfolgreich wurde Raiffeisen mit Notenstein nie, das erhoffte Wachstum blieb aus, die verwalteten Vermögen erodierten. Die Firmenkulturen passten nicht zueinander, und viele vermögende Notenstein-Kunden wollten sich nicht plötzlich unter dem Dach der genossenschaftlichen Raiffeisen-Gruppe finden. An der Misere änderte auch die Übernahme der Basler Privatbank La Roche 2015 und die Zusammenfügung zu Notenstein La Roche nichts.

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Bilder: Michel Canonica

Dieses Jahr zog Raiffeisen die Notbremse. Notenstein La Roche, deren Kauf der frühere Raiffeisen-Chef Pierin Vincenz durchgesetzt hatte, wurde auf Mitte 2018 für 700 Millionen Franken an die Zürcher Privatbank Vontobel verkauft.

Seit Donnerstag ist Notenstein La Roche auch optisch Geschichte. Am Vormittag sind Handwerker am früheren Notenstein-Hauptsitz am Bohl aufgefahren. Sie haben den Schriftzug über dem Eingang des Gebäudes ersetzt, die Schilder, die Aushänge, selbst die Parkplatz-Beschriftungen. Damit ist nun jedem klar: Am Bohl residiert eine Filiale Vontobels.