MADRID. «Wir wollen kein Öl», rufen die Menschen: «Nein, danke!» Zehntausende Menschen haben am Samstagabend auf den sieben Kanarischen Inseln gegen die geplante Ölsuche vor den Küsten Lanzarotes und Fuerteventuras (vgl. Ausgabe vom Samstag) demonstriert.
MADRID. «Wir wollen kein Öl», rufen die Menschen: «Nein, danke!» Zehntausende Menschen haben am Samstagabend auf den sieben Kanarischen Inseln gegen die geplante Ölsuche vor den Küsten Lanzarotes und Fuerteventuras (vgl. Ausgabe vom Samstag) demonstriert. Allein in Lanzarotes Hauptort Arrecife gingen laut Polizei über 20 000 Menschen auf die Strasse. Der Plan der spanischen Regierung und des Energiekonzerns Repsol, 60 km vor den Badestränden nach Öl zu bohren, stösst auf entschlossenen Widerstand vieler Insulaner. Auch die Politiker der Kanaren und die Tourismusindustrie sind dagegen, da sie fürchten, ein Ölunfall könnte das Feriengeschäft zerstören.
Die Ölsuche «ist nicht vereinbar mit dem Tourismus», steht in einem Manifest, unterzeichnet von 50 Umweltschutzgruppen, Bürgerinitiativen, Gewerkschaften und politischen Parteien. «Ein Fehler auf einer Ölplattform kann den ganzen touristischen Sektor für viele Jahre ruinieren.» Lanzarote und Fuerteventura leben vor allem von den Touristen. 2011 verzeichneten die Kanaren über 10 Mio. ausländische Feriengäste.
Spaniens konservative Regierung hatte Mitte Monat Repsol Probebohrungen erlaubt. «Austretendes Öl würde innert Stunden» an den Küsten Lanzarotes und Fuerteventuras ankommen, kritisiert das Manifest, «und die Meerwasserentsalzungsanlagen lahmlegen, die das gesamte Trinkwasser produzieren». Die Gegner der Ölsuche wollen diese nun per Gericht stoppen. (ze)