Kapital für Investitionen heiss begehrt

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Finanzierung Jungunternehmen – die Start-ups – scheitern oft mit Gesuchen um einen Kredit, weil sie nur einen Businessplan, aber keine Geschichte respektive keinen bewährten Leistungsausweis vorlegen können. Eine Lösung heisst Venture-Kapital, eine alte amerikanische Erfindung. Sie wird bei uns gemeinhin mit «Risikokapital» umschrieben. Gemeint sind verschiedene Formen von Eigen- und Fremdkapitalfinanzierungen durch private, oft spezialisierte Investoren. Die Firmen stammen oft aus Branchen, in denen sich neue Technologien breit machen: Software und Computer verschieben Grenzen in der Produktion. Auch in der Medikamentenherstellung sind neue Krankheitstherapien auf der Grundlagenlebender Zellen gegenüber der traditionellen Chemie auf dem Vormarsch.

Verschiebungen werden sichtbar

Diese Verschiebungen werden auch im aktuellen «Swiss Venture Capital Report» sichtbar, den das spezialisierte Nachrichtenportal Startupticker.ch in Kooperation mit der Swiss Private Equity & Corporate Finance Association (Seca) seit fünf Jahren erstellt. Die Statistik zeigt, dass etwa 150 Schweizer Jungunternehmen 2016 über 900 Mio. Fr. an Investitionskapital aufsammeln konnten. Der Betrag hat sich im Vergleich zur ersten Erhebung im Jahr 2012 verdreifacht. Und: «Wir möchten, dass das Bewusstsein bezüglich Venture Capital als eine volkswirtschaftlich wichtige und für Investoren interessante Investitionsform geschärft wird», sagt Thomas Heimann von der Seca. Noch im laufenden Jahr soll das im Oktober gestartete Projekt «Zukunftsfonds Schweiz» lanciert werden.Der Fonds setzt sich zum Ziel, Venture-Kapital bei relativ wenig erfahrenen Investoren, etwa bei Pensionskassen, einzusammeln und das Geld über eine mit Spezialisten dotierte Plattform an die aussichtsreichsten Firmen weiterzuleiten. Auch den traditionellen Industrie-KMU schwebt die Schaffung eines Fonds vor (siehe Text unten). (D. Z.)