Startseite
Wirtschaft
Die Vorarlberger Zumtobel Group bringt die Beleuchtung von Stadien renommierter Fussballclubs auf Vordermann. So strahlte etwa die Münchner Allianz Arena just zum Champions-League-Auftakt gegen Roter Stern Belgrad in einem noch kräftigeren Rot.
Ein kräftiges Rot. Das ist die Farbe des FC Bayern München. Und in genau dieser leuchtet seit zwei Wochen das Innere der Allianz Arena noch stärker.
Möglich gemacht hat das der Vorarlberger Lichtkonzern Zumtobel Group. Er hat die neue Effektbeleuchtung des Münchner Stadions entwickelt, hergestellt, montiert und rechtzeitig auf den Start der Champions League am 18. September gegen Roter Stern Belgrad in Betrieb gesetzt.
Begonnen hat das Projekt im April vergangenen Jahres. Damals traten die Bayern an Zumtobel mit dem Vorhaben der Beleuchtung des Innendachs heran, die es zuvor nicht gegeben hat. «Uns war klar, dass es keine Lösung wird, die man im Regal kaufen kann», sagt Jürgen Muth, Geschäftsführer der Allianz Arena München Stadion GmbH.
Im Klartext: Für die Beleuchtung des Stadions, konzipiert vom Schweizer Architekturbüro Herzog & de Meuron und eröffnet im Frühling 2005, musste eine spezialisierte Firma her, mit der man die Idee gemeinsam entwickeln konnte und die nicht nur Lampen verkauft, sondern als Komplettanbieter auftritt.
Im ersten Schritt wurden seit Herbst vergangenen Jahres der innere Abschlussring des Stadiondachs nahtlos mit LED- Streifen und die strahlenförmig verlaufenden Fugen im Dach mit LED-Linien bestückt. Total wurden gut sechs Kilometer LED-Strecken verbaut. Für die Montage in 50 Metern Höhe waren laut Natalie Kreutzer von Zumtobel bis zu 25 Industriekletterer am Werk, die auch grundlegende Elektroarbeiten ausführten.
Die Effektbeleuchtung ist keine Spielfeldbeleuchtung, sondern betont die Architektur der Dachkonstruktion. Alle LED-Streifen können laut Zumtobel im RGB-Farbraum, der mittels der Farben Rot, Grün und Blau gebildet wird, sowie in Weiss leuchten.
In einem zweiten Schritt wird die Beleuchtung in den Kaskadentreppen erneuert. Dabei wird Zumtobel die Erstinstallation aus Leuchtstofflampen durch energieeffizientere LED-Leuchten ersetzen. Der dritte Schritt, geplant für nächstes Jahr, sieht den Ersatz der Ballonleuchten auf der Esplanade ausserhalb des Stadions vor.
Ähnliche Lichtkonzepte wie in der Allianz Arena zur Betonung der Architektur hat Zumtobel in der WWK Arena des FC Augsburg umgesetzt. Oder im neuen Stadion von Tottenham Hotspur, das mit über 77'000 Leuchten ausgerüstet wurde. Auf Zumtobels Dienste setzt aber beispielsweise auch Borussia Dortmund für die Beleuchtung des Spielfelds und jene der «BVB-Fanwelt». In der Schweiz wiederum stammt die Beleuchtung der Winterthurer Ballsporthalle Axa Arena von Zumtobel.
Über den Geldwert solcher prestigeträchtigen Aufträge will Natalie Kreutzer nichts sagen. Klar ist aber, dass solche Referenzprojekte wie die Allianz Arena für das Unternehmen einen hohen Stellenwert haben, der über das rein Wirtschaftliche hinausgeht.
Dabei wird versucht, das Konzept zu multiplizieren, indem es auf breiter Front eingesetzt werden kann, also auch in kleineren Stadien und bis hin zum Breitensport. Nicht zuletzt könne Zumtobel mit solchen Projekten auch den Horizont erweitern, neue Erfahrungen sammeln und sich neue Fähigkeiten aneignen.