Die Digitalisierung verändert die Beschaffungsprozesse der Unternehmen. Operative Abläufe beim Einkauf von KMU werden automatisiert, zeigt eine Umfrage.
Der Online-Marktplatz für den Einkauf von Firmen, «Wer liefert was», in der Schweiz, Deutschland und Österreich hat eine gross angelegte Umfrage gemacht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Rolle der Einkaufsverantwortlichen der KMU zunehmend wichtiger wird, wenn es darum geht, Wettbewerbsfähigkeit, Qualität und damit den Unternehmenserfolg dauerhaft zu gewährleisten. «Wer liefert was» hat auf den eigenen länderspezifischen Online-Marktplätzen des DACH-Raumes (Deutschland, Österreich, Schweiz) User zu den Einkaufstrends der Unternehmen befragt.
27,9% der Befragten gaben dabei an, ihre Beschaffungstätigkeit sei rückblickend deutlich strategischer geworden. Gleichzeitig sind 25,3% der Meinung, der Arbeitsbereich sei digitaler geworden. Nur 10,9% der Befragten nehmen demnach ihren Aufgabenbereich heute als operativer wahr als in der Vergangenheit.
Geschäftsführer Peter F. Schmid kommentiert das Ergebnis: «Wir befinden uns mitten in der grössten Veränderung seit der industriellen Revolution. Das Ergebnis zeigt, dass die KMU der DACH-Region nicht stillstehen.» Das sei gut und notwendig, um die Wettbewerbsfähigkeit der Unternehmen aufrechtzuerhalten, ergänzt Schmid. «Der strategische Ansatz in Kombination mit dem Aufbau digitaler Kompetenz ist der richtige Weg», ist er überzeugt. Die Umfrage zeigt auch: Wenn es um die Rolle des Einkaufs bei der Strategieentwicklung von Industrie 4.0-Lösungen geht, bilden sich zwei Fronten: 23,5% der Befragten geben an, dass der Unternehmensbereich Beschaffung aktiv an der Gestaltung solcher Lösungen mitwirke. 15% behaupteten sogar, der Einkauf sei hier der wichtigste Treiber. Auf der anderen Seite geben 22% an, dass ihr Unternehmen keine Strategien hinsichtlich Industrie 4.0 entwickle.
Dazu meint Schmid: «Es ist wichtig und sinnvoll, den Einkauf in den Strategieprozess bezüglich der Digitalisierung des Unternehmens mit einzubeziehen.» Er betont auch: «Dass allerdings mehr als ein Fünftel der Befragten keine Strategie für den aktuellen Umbruch entwickelt, ist erschreckend. Damit gefährden diese Unternehmen das eigene Überleben und damit auch Know-how und Arbeitsplätze.»
Stefan Borkert