Startseite
Wirtschaft
Mit dem neuen Namen Bauwerk Group hat die in St.Margrethen ansässige Parkettproduzentin auch an der Kostenschraube gedreht. Doch die Pandemie belastet das Geschäft.
Die Bauwerk Group ist international aufgestellt. Während der Pandemie musste die Parkettproduzentin deshalb auch Federn lassen. Nach Unternehmensangaben betrug der währungsbereinigte Umsatz der Gruppe im Geschäftsjahr 2020 rund 261 Millionen Franken und lag damit um 3,5 Prozent unter Vorjahr (281 Millionen Franken). Das Unternehmen führt den Rückgang auf die Coronasituation zurück. Auch der Gewinn unterm Strich ist gegenüber dem Vorjahr leicht geschrumpft und zwar von knapp 13 auf knapp 12 Millionen Franken. Hier werden negative Wechselkurseffekte sowie ein höherer Steueraufwand als Gründe angegeben.
Im publizierten Geschäftsergebnis heisst es weiter, dass dank der in den Vorjahren eingeleiteten Massnahmen zur Effizienzsteigerung in den Werken, kurzzeitig tieferen Materialkosten sowie den Auswirkungen der pandemiebedingt getroffenen Sparmassnahmen und Anpassungen es der Gruppe gelungen in dem über weite Strecken von der Covid-19-Pandemie dominierten Berichtsjahr operative Margenverbesserungen zu erzielen.
Die Bauwerk Group verkauft ihre Produkte unter den Marken Bauwerk und Boen. Die Marktbearbeitung ist ausgelegt auf den jeweiligen Verkaufskanal und die geografischen Märkte. Seit September ist die norwegische Boen-Gruppe in Bauwerk integriert. So entstand der neue Name Bauwerk Group. Am Markt treten beide Marken aber nach wie vor unter Bauwerk und Boen auf.
Während im ersten Halbjahr 2020 die Situation schwierig war, weil sich Märkte zeitweise komplett im Lockdown befanden, während in anderen die Bautätigkeit weiterhin möglich war, habe sich die Entwicklung in der zweiten Jahreshälfte stabilisiert. Doch dank der bereits in den Vorjahren eingeleiteten Effizienzmassnahmen in den Werken und Entspannungen am Materialbeschaffungsmarkt sei es der Gruppe gelungen, trotz Volumen- und Umsatzrückgang die Bruttomargen zu verbessern. Ausserdem hätten sich die Sparmassnahmen zusammen mit geringeren Aufwänden für Reisespesen und Marketing durch weniger Messen und Ausstellungen positiv niedergeschlagen. Kurzarbeitsentschädigungen und ähnliche staatliche Beiträge im Umfang von insgesamt rund 2 Millionen Franken trugen demnach weiter zur Kompensation der negativen betrieblichen Auswirkungen der Pandemie bei.
In der regionalen Verteilung entwickelten sich die Umsätze in der wichtigen DACH-Region (Deutschland, Österrreich, Schweiz) insgesamt leicht rückläufig. In Skandinavien hingegen betrug der Umsatzrückgang 16 Prozent. In den Exportmärkten ausserhalb Europas, insbesondere Asien und USA, die rund 5 Prozent zum Gruppenumsatz beitragen, sei der Umsatz nicht zuletzt aufgrund von Baustellenstopps in China im ersten Quartal um 23 Prozent zurückgegangen.
Aufgrund derzeit schwierig vorhersehbarer wirtschaftlicher Entwicklungen, nicht zuletzt im Zusammenhang mit der weltweiten Coronapandemie, verzichtet die Bauwerk Group zunächst auf einen Ausblick auf das laufende Jahr. Die Gruppe sieht sich aber in einer guten Position, bei einer Normalisierung der Situation Umsätze und Profitabilität halten zu können.