Das Projekt Momentum Ost will dem Wirtschaftsraum St. Gallen-Bodensee einen besonderen Impuls geben. Neuer Schub soll entstehen, wenn sich ganz unterschiedliche Firmen vernetzen.
ST. GALLEN. Was kann die Ostschweiz vom amerikanischen Silicon Valley lernen, einem der bedeutendsten Firmenstandorte der Welt? Die Frage an der 9. Ostschweizer Innovationstagung mag in manchen Ohren ambitiös klingen, sie ist aber durchaus interessant (siehe Kasten). Im Kern geht es darum, bei Ideen relativ rasch mit weiteren Beteiligten zu kooperieren, statt im stillen Kämmerlein weiter zu werkeln. Damit soll der Innovationsprozess offener werden.
Die neuen Kontakte können im kleinen Kreis beginnen und sich dann ausweiten – und einige Ideen auch erst im weiteren Verlauf hervorbringen. Entscheidend dabei: Die Innovation endet nicht einfach an der Unternehmensgrenze. Interessant wird es gerade dann, wenn verschiedene Firmen mit Ideen zusammenfinden.
Das frisch gestartete Projekt Momentum Ost, dass genau solche Prozesse für die Region anstösst, wurde an der Tagung vorgestellt. An Bord ist nicht nur das Institut für Innovation, Design und Engineering der Fachhochschule St. Gallen (Idee-FHS). Hinzu kommen Partner aus dem Finanz- und Industriebereich und die Ämter für Wirtschaft und Arbeit der Kantone St. Gallen, beider Appenzell und Thurgau.
FHS-Institutsleiter Lukas Schmid sowie Selina Ingold, Projektleiterin und FHS-Dozentin, führten die Zuhörer Schritt für Schritt durch die verschiedenen Ebenen von Momentum Ost. Das Projekt steht ab sofort den Ostschweizer Firmen und Mitarbeitenden offen.
• Um Momentum Ost anzustossen, werden Ostschweizer Firmen und deren Mitarbeitenden kurze Kreativ-Workshops oder Methoden zur Ideenfindung angeboten, die in verschiedenen Situationen anwendbar sind.
• Parallel dazu soll in den Unternehmen der Raum für neue Ideen geöffnet werden. Mitarbeitende sollen sich austauschen und mit anderen vernetzen.
• Bis 18. September 2016 können Ideen auf der Projektplattform eingegeben werden.
• Über die Plattform können weitere Teammitglieder gesucht werden. Mitarbeitende, die keine eigene Idee eingereicht haben, können sich Ideen anschliessen. So entstehen neue, firmenübergreifende Teams.
• Eine Jury mit Vertretern diverser Ostschweizer Firmen sowie der Ämter für Arbeit und Wirtschaft wählt rund zehn Ideen aus.
• Danach unterstützen Coaches die Teams bei der Ausarbeitung ihrer Vorschläge. Das Ziel: Die Ideen einer grösseren Öffentlichkeit präsentieren und Umsetzungspartner überzeugen.
• Am 22. November werden die Ideen an einer öffentlichen Veranstaltung interessierten Firmen präsentiert. Das Momentum tritt laut den Veranstaltern dann in eine neue Phase: Umsetzungsmöglichkeiten werden geplant und angepackt.