Trotz steigender Leerstände bei Mietwohnungen sinken die Marktmieten nur gemächlich. Robert Weinert, Experte bei Wüest Partner, weiss: Vermieter versuchen neue Mieter auf andere Art und Weise zu ködern.
Immer mehr Mietwohnungen stehen leer. Warum sinken die Mieten auf dem Markt dennoch «nur» rund 1 bis 2 Prozent pro Jahr?
Viele Investoren und Vermieter möchten es vermeiden, die Mietpreise der bereits ausgeschriebenen Wohnungen zu senken. Die längeren Vermarktungszeiten werden bis anhin noch in Kauf genommen.
Welche Zugeständnisse an Mieter sind dennoch möglich?
In der Praxis begegnen uns verschiedenste Incentives, also Anreize, um Mieterinnen und Mieter anzulocken. Etwa mietfreie Perioden zu Beginn, oder man schenkt den Mietern ein grosses TV- oder ein schönes Küchengerät. Teils bestimmt der Mieter den Preis für die ersten zwölf Monate gar selbst – wenn er im Gegenzug einen Dreijahresvertrag unterzeichnet.
Weiterhin stark ist die Nachfrage nach Eigentumswohnungen und Einfamilienhäusern, selbst an teuren Lagen wie Zug oder Zürich. Können sich das die Haushalte leisten?
Viele Leute möchten von günstigen Hypotheken profitieren, solange die Zinsen noch tief sind. Meist gilt, dass die Wohnkosten dank tiefer Zinsen unter den Mieten vergleichbarer Wohnungen liegen. Hinzu kommt das günstige wirtschaftliche Umfeld. Eine grosse Zahl von Haushalten ist offensichtlich in der Lage, das für ein Eigenheim notwendige Eigenkapital aufzubringen. Viele Haushalte konnten in den letzten Jahren Vermögen bilden.