Das Konsultationsverfahren hat nichts gebracht: Die Pago AG, die Etikettiersysteme herstellt, verlegt ihren Maschinenbau von Grabs an den süddeutschen Standort nahe Stuttgart. Im Werdenberg gehen 30 Stellen verloren. Das Unternehmen hat einen Sozialplan ausgearbeitet.
Vor zwei Wochen hat die Pago, die zum japanischen Konzern Fuji Seal gehört, die Verlagerung des Maschinenbaus von Grabs nach Aichtal angekündigt. Dies vorbehaltlich allfälliger Ergebnisse eines zweiwöchigen Konsultationsverfahrens.
Dieses ist nun beendet, und wie befürchtet hält Fuji Seal am Entscheid zur Verlagerung fest. Daran führe «leider kein Weg vorbei», heisst es seitens Pago-Geschäftsführer Shingo Sakurai. Die Verlagerung soll im Juli beginnen und bis Ende 2020 abgeschlossen sein.
Betroffen von der Verlagerung sind 30 Stellen, die in Grabs verloren gehen. Dies werde begleitet von einem «umfangreichen» Sozialplan. Dabei würden den Mitarbeitenden Rechte und Ansprüche eingeräumt, die «über das vertraglich und gesetzlich Erforderliche hinausgehen», schreibt das Unternehmen. Pago erklärt dies als Zeichen der «Wertschätzung für die Treue und Loyalität der Mitarbeitenden», und man wolle mögliche Härtefälle abfedern.
Als «wesentliche Aspekte des Sozialplans» nennt Pago folgende vier Punkte: Einem Teil der Mitarbeitenden werden auf Wunsch Jobs an anderen Pago-Standorten angeboten. Im Fall von Kündigungen gibt es Abfindungen je Alter und Dienstjahren. In den meisten Fällen können die Mitarbeitenden verlängerte Kündigungsfristen beanspruchen. Und Pago unterstützt die Angestellten bei der beruflichen Neuorientierung, etwa durch eine Outplacementberatung.
Das Angebot von Jobs an anderen Standorten der Firma dürfte aber eher theoretischer Natur sein, liegen doch diese anderen Standorte allesamt im Ausland, in Deutschland, England, Frankreich, Italien und Polen.
Der Sozialplan sehe ferner vor, die Auswirkungen der Restrukturierung vor allem für ältere Mitarbeitende abzumildern. Beschäftigte über 50 Jahre erhalten eine zusätzliche finanzielle Unterstützung, und Angestellten über 60 Jahre leiste Pago Einzahlungen in die Pensionskasse respektive richte ihnen Überbrückungsrenten aus.
Am Standort Grabs erhalten bleiben Service und Vertrieb der Etikettiermaschinen sowie die Division Etiketten mit 100 Mitarbeitenden. Die Verlagerung des Maschinenbaus hatte Pago mit anhaltenden und hohen Verlusten dieser Sparte erklärt, und die Coronapandemie habe die Ertragslage zusätzlich verschärft.