Der ständige Kampf um Innovation

Bei den Umsatzzahlen 2013 der MEM-Industrie fällt auf, dass die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Grossfirmen (ab 250 Mitarbeitern) hinterherhinken.

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Bei den Umsatzzahlen 2013 der MEM-Industrie fällt auf, dass die kleinen und mittleren Unternehmen (KMU) den Grossfirmen (ab 250 Mitarbeitern) hinterherhinken. Laut Swissmem-Direktor Peter Dietrich hat dies verschiedene Gründe – als hauptsächlichen nannte er eine «schwach ausgeprägte, unter dem EU-Schnitt liegende Innovationsfähigkeit». Swissmem habe deshalb eine Initiative «Hilfe zur Selbsthilfe» gestartet. Zusammen mit Coaches würden KMU in Kontakt mit Partnern (unter anderem Fachhochschulen) gebracht. Innovation, so Dietrich, sei deshalb so wichtig, weil sie quasi das Alleinstellungsmerkmal der Schweizer Wirtschaft sei.

Gelder entfalten Wirkung

Noch immer ein Thema ist in der Exportwirtschaft der starke Franken. Dennoch gibt es hier auch positive Nachrichten: Das Hilfspaket gegen die Frankenstärke von 2011 hat gemäss einer Studie der Konjunkturforschungsstelle der ETH Zürich und des Forschungs– und Beratungsbüros Infras die erwünschte Wirkung entfaltet. Innovationsvorhaben, die als Folge der Frankenstärke möglicherweise sistiert oder gar nie umgesetzt worden wären, sind realisiert und beschleunigt worden. Demnach haben exportorientierte KMU am meisten von den Massnahmen profitiert.

Sehr hoher Exportanteil

Die zusätzlich gesprochenen Mittel wurden von der Kommission für Technologie und Innovation (KTI) frühzeitig und vollständig ausgeschöpft. Von insgesamt über 1050 Gesuchen wurden 245 Projekte bewilligt, wie die KTI mitteilte. Bei drei Viertel der an den Projekten beteiligten Unternehmen betrug der Exportanteil über 70 Prozent.

Kurzfristig haben die Massnahmen die erwünschten Wirkungen erreicht. Gemäss Evaluation führten die Sondermassnahmen wie beabsichtigt primär dazu, dass bestehende Innovationsvorhaben relativ schnell realisiert wurden. Die geförderten Unternehmen investierten dabei signifikant mehr in Forschung und Entwicklung und stellten mehr zusätzliches Personal ein als vergleichbare, aber nichtgeförderte Unternehmen. Umsatzsteigerungen liessen sich nicht feststellen, waren aber in der kurzen Frist auch nicht zu erwarten. Weitere positive Wirkungen sehen die Autoren in der besseren Vernetzung der Forschung und der Wirtschaft sowie der Stärkung der Innovationsförderung der KTI.

Viele Abschlüsse folgen noch

Per Ende 2013 waren gemäss Auswertung der KTI 91 Projekte (37 Prozent) abgeschlossen. 39 Projekte (16 Prozent) waren in der Abschlussphase. Bei diesen und den restlichen 115 Projekten (47 Prozent) wird der Abschluss in diesem und den folgenden Jahren erwartet. Die KTI verfolgt die Entwicklung der Sondermassnahmen-Projekte weiter und will Ende dieses Jahres weitere Aussagen zu den Ergebnissen der geförderten Projekte und deren Wirkungen machen, hiess es.

40 Millionen Franken zusätzlich

Vor dem Hintergrund der Frankenstärke hatte der Bund im Oktober 2011 ein umfangreiches Hilfspaket verabschiedet. Teil davon war ein Sonderbetrag von 100 Millionen Franken, den der Bund der Kommission für Technologie und Innovation für die Innovationsförderung zusprach. Damit wurden die regulären Fördermittel im Jahr 2011 verdoppelt. Damit nicht genug: Um die besten der im Rahmen der Sondermassnahmen nichtbearbeiteten Projekte unterstützen zu können, sprach das Parlament im Frühling 2012 einen Zusatzkredit von 40 Millionen Franken. (hb/sda)