NEW YORK/ZÜRICH. Was die Fälle von amerikanischen Steuerflüchtigen betrifft, sollen die USA inzwischen über zahlreiche Daten verfügen. Die USA seien heute «weit mächtiger als vor dem Fall UBS», sagt US-Anwalt William Sharp. Er hilft Amerikanern bei der Selbstanzeige.
NEW YORK/ZÜRICH. Was die Fälle von amerikanischen Steuerflüchtigen betrifft, sollen die USA inzwischen über zahlreiche Daten verfügen. Die USA seien heute «weit mächtiger als vor dem Fall UBS», sagt US-Anwalt William Sharp. Er hilft Amerikanern bei der Selbstanzeige. «Das Selbstanzeigeprogramm hat die USA mit einem Waffenarsenal versehen, einem Datenschatz, den man jederzeit anzapfen kann, weitere Klagen zu führen», erklärt Sharp im «Sonntags-Blick». Zwischen 2009 und 2011 hätten sich 33 000 steuersäumige Amerikaner bei der US-Steuerbehörde IRS angezeigt. Mindestens 80% hätten Konten bei Schweizer Banken.
Das bedeutet auch, dass die von der Schweiz erhoffte Gesamtlösung mit den USA alles andere als gewiss ist. «Es gibt auf US-Seite kein Interesse an einer für alle geltenden Lösung», meint Rechtsprofessor John Coffee von der Columbia University. «Es handelt sich um unterschiedliche Banken mit unterschiedlichen Vergehen.» Ein früherer Ankläger des US-Justizministeriums (DoJ) teilt im Zeitungsbericht die Ansicht: «Im DoJ gibt es grossen Widerstand gegen pauschale Lösungen.»
So oder so muss sich die Branche in den nächsten Tagen auf vertiefte Fragen von Analysten und Medien einstellen. Denn die Banken präsentieren reihum ihre Jahreszahlen – heute ist die Bank Julius Bär an der Reihe. Auch sie befindet sich in einer Auseinandersetzung mit den USA. (red.)