Aktie: Stadler liegt bei der UBS höher im Kurs als bei der Credit Suisse

Die Analysten der Credit Suisse prognostizieren, dass die Aktie des Schienenfahrzeugherstellers Stadler in den kommenden zwölf Monaten kaum vom Fleck kommt. Dagegen traut die UBS dem Stadler-Papier deutlich mehr zu.

Thomas Griesser Kym
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Stadlers Hochgeschwindigkeitszug Smile, der bei den SBB Giruno heisst und für den Verkehr durch den Gotthard genutzt wird, im Zürcher Hauptbahnhof. (Bild: Walter Bieri/Keystone, 8. Mai 2019)

Stadlers Hochgeschwindigkeitszug Smile, der bei den SBB Giruno heisst und für den Verkehr durch den Gotthard genutzt wird, im Zürcher Hauptbahnhof. (Bild: Walter Bieri/Keystone, 8. Mai 2019)

Sechs Wochen nach dem Börsengang von Stadler haben nun Analysten von zwei federführenden Banken, Credit Suisse und UBS, Research-Berichte über den Schienenfahrzeugbauer veröffentlicht. Dabei zeigt sich: Die CS traut Stadler vorerst nur beschränktes Aufwärtspotenzial zu, setzt ein Kursziel von 45 Franken in den kommenden zwölf Monaten und stuft die Aktie «neutral» ein. Für die UBS hingegen ist Stadler ein «Kauf», und in ihrem Basisszenario steckt sie ein Kursziel von 50 Franken binnen zwölf Monaten.

Die CS-Analysten bewerten Stadler zwar als attraktiven Investment Case, und sie verweisen auf den Auftragsbestand, der mit 13,2 Milliarden Franken per Ende Jahr mehr als dreimal so hoch war wie der von Stadler für 2020 erwartete Umsatz von 4 Milliarden, was einer Verdoppelung gegenüber 2018 gleichkäme. Allerdings nennt die CS die gegenwärtige Bewertung der Stadler-Aktie zwischen 44 und 45 Franken (siehe Kursgrafik) «stolz», weshalb ihr momentan der Glaube an nochmals höhere Kurse fehle.

Anders die UBS: Deren Analysten äussern die Ansicht, dass Stadler in den kommenden Jahren weiterhin eine Book-to-bill-Rate von über 1 erarbeiten kann: Das heisst: Der jährliche Auftragseingang soll den Umsatz des jeweiligen Jahres übertreffen, und gleichzeitig geht die UBS von weiterem Wachstum aus (siehe Säulengrafik). Stadler habe als Nummer drei in Europa (hinter Bombardier und Alstom) eine starke Marktstellung und expandiere von Zentraleuropa geografisch etwa nach Amerika, in die nordischen Länder, nach Grossbritannien oder nach Osteuropa.

Neuaufträge stützen Umsatz

in Milliarden Franken
Auftragseingang
Umsatz

Ausserdem habe Stadler Chancen mit neuen Produkten wie dem Hochgeschwindigkeitszug Smile oder sechsachsigen Lokomotiven. Zudem ortet die UBS Wachstums- und Aufholpotenzial im Servicegeschäft und in der Signaltechnik. In diesen Segmenten erarbeitet Stadler erst 12 Prozent des Umsatzes, während die Konkurrenten in Europa bereits bei 48 Prozent stehen. Die UBS geht ferner davon aus, dass Stadler die operative Marge von 7,5 Prozent bis 2023 graduell auf 8,5 Prozent heben kann.