TOKIO. Japan, die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt, ist im vierten Quartal kaum noch gewachsen. Die Massnahmen von Regierungschef Shinzo Abe scheinen bereits zu verpuffen. Japans Wirtschaftsminister Akira Amari spricht denn auch mit verhaltener Stimme.
TOKIO. Japan, die drittgrösste Volkswirtschaft der Welt, ist im vierten Quartal kaum noch gewachsen. Die Massnahmen von Regierungschef Shinzo Abe scheinen bereits zu verpuffen. Japans Wirtschaftsminister Akira Amari spricht denn auch mit verhaltener Stimme. «Das Umfeld für Exporte hat sich bisher nur langsam verbessert», sagte er Anfang der Woche. Schuld seien die schwächelnden Märkte in Südostasien, aber auch die anhaltende Flaute in den Industrienationen.
Die Konsequenz: In den drei Monaten von Oktober bis Dezember sind die Exporte aus Japan gegenüber den vorigen drei Monaten nur um 0,4% gewachsen. Auch daran zeigt sich, dass Japan weiterhin auf wackligen Beinen steht. Die anderen Zahlen, auf die sich Amari bezog, bestätigen den Trend. Im vierten Quartal 2013 ist die Wirtschaft nur um 1% gewachsen. Analysten waren durchschnittlich von 2,4% ausgegangen.
Premierminister Abe hatte sein Amt mit dem Versprechen angetreten, Japan nach gut zwei Jahrzehnten ökonomischer Stagnation wieder auf wesentlich höhere Wachstumsraten zu bringen. Dafür hat er hohe Staatsausgaben, eine lockere Geldpolitik und eine Reihe noch immer geplanter Strukturreformen veranlasst. Die ersten Effekte könnten aber verpuffen, wenn keine Reformen folgen. Allerdings: Es sieht nicht alles schlecht aus. Die Konsumzahlen sind zwar niedriger als erhofft, aber angesichts des fallenden Reallohnniveaus immerhin ein positiver Trend.