Eine Polizistin der Kantonspolizei Aargau stand am Dienstag in Aarau vor Gericht, weil sie laut Staatsanwaltschaft ihren Berufskollegen nicht zur Anzeige brachte. Auch in Lenzburg stand am selben Tag ein Polizist vor Gericht. Er soll einen Fahrradfahrer als charakterlos und niveaulos betitelt haben. Beide Beamten wurden vom Gericht in Aarau und in Lenzburg freigesprochen.
In Aarau stand am Dienstag eine Aargauer Polizistin vor Gericht. Sie soll einen Kollegen nicht angezeigt haben, der während einer Verfolgungsjagd die Geschwindigkeitsgrenze überschritten hat. Am selben Tag muss sich auch in Lenzburg ein Aargauer Polizist verantworten, wie TeleM1 berichtet. Ihm wird vorgeworfen, einen Velofahrer bei einer Verkehrskontrolle als «charakter- und niveaulos» beschimpft zu haben.
Der Druck auf Polizistinnen und Polizisten steigt allgemein. Nicht zuletzt auch wegen der Corona-Pandemie, wie Suzanne Marclay-Merz, Präsidentin des Verbands Kantonspolizei Aargau, gegenüber TeleM1 sagt. «Polizistinnen und Polizisten müssen innerhalb kürzester Zeit schwierige Entscheidungen treffen. Und Bürgerinnen und Bürger sind in letzter Zeit sehr skeptisch geworden gegenüber Handlungen der Öffentlichkeit.»
Beide Polizisten wurden aber schliesslich von den Vorwürfen freigesprochen: Die Polizistin im Aarauer Fall habe nicht vorsätzlich gehandelt, so das Gericht. Im Fall in Lenzburg steht Aussage gegen Aussage. (gue)