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Schwingsport
Benji von Ah über Glückwünsche, die Zukunft und eine Beförderung

Vor einem Monat ist Benji von Ah vom Schwingsport zurückgetreten. Jetzt spricht der vierfache Eidgenosse in der Sendung «Fokus» des Zentralschweizer Fernsehens Tele 1 über seine Karriere, seine Zukunft und seine Markenzeichen.

Thomas Erni
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Der Entscheid des Rücktritts sei schon in der letzten Saison festgestanden, als er merkte, dass er die Leistungen von früher nicht mehr ganz erreichen konnte. «Das hatte sicher auch mit meinen Knieproblemen zu tun», führt von Ah gegenüber Tele1 aus. Als er dann mit dem Kranzgewinn am Nordostschweizer Teilverbandsfest 2021 alle Teilverbandskränze je einmal gewonnen hatte, entschied er sich, das Eidgenössische in Pratteln in diesem Jahr noch anzuhängen und dann aufzuhören.

Bei der Premiere des Tessiner Kantonalen Schwingfests in Cadenazzo wurde er offiziell verabschiedet. Da hängte er die Zwilchhosen traditionell an den Nagel. Im Vorfeld habe er sich noch überlegt, im Stillen abzutreten. Im Nachhinein sei das aber sicher ein schöner Abgang gewesen und die Leute hätten ihn so nochmals im Schwingertenue gesehen, auch wenn er aufgrund seiner Schienbeinverletzung nur als Zuschauer vor Ort war.

Es war ein schwieriger Moment. Plötzlich musste er etwas aufgeben, was er mehr als ein halbes Leben lang gemacht und geliebt hatte. Viele Leute haben ihm seit dem Rücktritt persönlich gratuliert und ihm geschrieben.

76 Kränze gewann Benji von Ah in seiner langen Karriere. Er gewann sieben Kranzfeste, davon die Bergklassiker auf der Rigi und dem Stoos. Diese beiden Erfolge stünden noch über den Siegen am Urner (dreimal) und am Ob- und Nidwaldner Kantonalen (zweimal). Stolz sei er auch auf die vier eidgenössischen Kränze, die er gewinnen konnte.

Sein Lachen und der Bart sind die Markenzeichen von Benji von Ah. Unvergessen ist seine Teilnahme an der Engelberger «Bartabhauätä» 2014. Tele 1 durfte den Giswiler damals mit der Kamera begleiten. Als er sich nach der Rasur zum ersten Mal ohne Bart sah, habe er sich im Spiegel fast nicht mehr erkannt.

Dem Schwingsport will er erhalten bleiben – wenn auch in anderer Funktion. Er habe schon Anfragen als Hilfstrainer oder vielleicht werde es auch ein Amt in einer Schwingersektion oder einem Verband. Seinem Beruf als Spezialmonteur bei der SBB bleibt er treu. Zu Beginn des Jahres sei er sogar befördert worden und arbeite jetzt auch zeitweise im Büro.

Im November ist an der Generalversammlung seines Fanclubs noch ein kleines Abschiedsfest geplant. Dann werde der Club wohl aufgelöst. Bis jetzt vermisse er das Schwingen noch nicht, erzählt er weiter. Normalerweise sei in dieser Jahreszeit sowieso Pause. Im Frühling aber dürfte die Wehmut dann sicher noch kommen.