Tennis
Allmend Luzern wird Favoritenrolle gerecht

NLB-Interclub, 2. Runde: Aufsteiger Horw verliert das Derby gegen Allmend Luzern mit 3:6.

Albert Krütli
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Allmend Luzern mit Adam Moundir festigt den dritten Rang.

Allmend Luzern mit Adam Moundir festigt den dritten Rang.

Bild: Dominik Wunderli (Horw, 14. Mai 2022)

In der 2. Runde des NLB-Interclubs standen aus Zentralschweizer Sicht die beiden Derbys im Mittelpunkt. Bei den Männern wurde Allmend Luzern auf Felmis in Horw gegen den Aufsteiger seiner Favoritenrolle gerecht und siegte mit 6:3. Horw-Captain Andy Schläpfer sprach von einem verdienten Erfolg für die Luzerner:

«Gratulation an unseren Gegner, der Sieg geht vollkommen in Ordnung. Es war beste Werbung für den Tennissport in unserer Region.»

Dem pflichtete Allmend-Coach Philipp Dillschneider bei: «Es war eine tolle Begegnung in einem würdigen Rahmen.»

Tatsächlich: Bei Sonnenschein und damit besten Bedingungen wollten zahlreiche Fans das mit Spannung erwartete Derby miterleben. Und sie wurden nicht enttäuscht. Vor allem das Doppel Igor Martic/Martin Vacek (Horw) gegen Nils Hofacker/Laurent Wickli war an Dramatik kaum zu überbieten. 7:4 lagen die Gastgeber im Champions-Tiebreak vorne, sie hatten den Sieg vor Augen, aber die nächsten fünf Punkte gingen verloren. Am Ende konnten die Allmendler mit 10:8 triumphieren. So lautete das Schlussresultat aus Horwer Sicht nicht 4:5, sondern 3:6.

Zweiter Punkt für Aufsteiger Meggen

Horw lag nach den Einzeln mit 2:4 hinten, für die Punkte sorgten die beiden Klubtrainer Martic und Vacek. Vielleicht wäre noch etwas mehr möglich gewesen, aber David Limacher (N4.80) fällt die ganze Saison aus (Bruch des Handgelenks), sodass Captain Andreas Schläpfer einspringen musste und – durch eine Wadenzerrung handicapiert – gegen Laurent Wickli chancenlos war. «Wir haben die ersten drei Punkte eingefahren, damit die rote Laterne abgegeben und einen wichtigen Schritt Richtung Ligaerhalt gemacht», bilanzierte Schläpfer. Dillschneider, der sich mit seinem Team auf Rang 3 festgesetzt hat, konstatierte:

«Es lief nach Papierform, wir haben dem Druck standgehalten, das Resultat ist korrekt.»

In der Gruppe 2 holte sich Aufsteiger Meggen bei der 1:8-Niederlage vor eigenem Publikum gegen Aufstiegsfavorit Genève Eaux-Vives den zweiten Punkt. Und wie beim Auftakt war der 17-jährige Andrin Casanova dafür verantwortlich – diesmal im Doppel an der Seite seines Trainers und Captains Christian Dillschneider (46). Der ehemalige Profi und Bruder des Allmend-Coaches Philipp bezwang mit seinem Schützling die Westschweizer Matteo Lavizzari und Antoine Baroz 6:3, 6:2 und liess dabei immer wieder seine Routine und nach wie vor vorhandene Klasse aufblitzen. Casanova (N3.46) seinerseits verpasste im Einzel gegen Yannik Steinegger (N2.20) einen weiteren Erfolg. Der Luzerner konnte zum Matchgewinn aufschlagen, aber schliesslich verlor er die Partie äusserst knapp mit 7:5, 6:7, 6:7. Einen Wahnsinnsmatch mit vielen Rallys bekamen die Fans von Jasin Jakupi vorgesetzt, der gegen den etwas routinierteren Mischa Lanz, der letzte Saison bei Allmend Luzern spielte, mit 3:6 und 3:6 zu klar verlor.

Unentschieden im Frauen-Derby

Der erst 16-jährige Balazs Günther (R3) gab sein NLB-Début, kämpfte zwar vorbildlich, musste sich zwar vom ehemaligen N2-Spieler Baroz (N4.127) in drei Sätzen geschlagen geben. So blieb es bei einem Punkt, womit Meggen zusammen mit Teufenthal am Ranglistenende steht. «Ich bin mit unserer Mannschaft trotzdem sehr zufrieden, wir haben uns so teuer wie möglich verkauft», sagte Dillschneider.

«Ein Punkt ist besser als keiner, aber es ist schon ärgerlich, dass es nicht zu mehr gereicht hat. Dennoch: Wir sind gut drauf und bleiben positiv, wir können den Klassenerhalt schaffen.»

Das Frauen-Derby zwischen Zug und Luzern Lido endete 3:3, wobei sich die Zugerinnen dank den 8:7-Sätzen als heimliche Siegerinnen fühlen dürfen. Das 13-jährige deutsche Nachwuchstalent Julia Stusek (N3.41) ersetzte Martina Hingis als Nummer 1, zeigte gegen Lidos Sandy Marti (N2.19) eine Klassevorstellung und triumphierte mit 2:6, 6:3, 6:2. Weil Zug aber zwei Einzel knapp in drei Sätzen abgeben musste, stand es 1:3. Mit den zwei Siegen im Doppel machten die Gastgeberinnen dieses Handicap aber doch noch wett.

So waren am Ende beide Teams zufrieden. «Julia Stusek hat wirklich sensationell stark gespielt», anerkannte Lido-Captain Chiara Volejnicek, die nach wie vor auf Tina-Nadine Smith (N2.17), die Nummer 1 der Zentralschweiz, verzichten musste. «Nach unserem Verletzungspech bin ich über die drei Punkte froh. Die Luzernerin freute sich auch über den Sieg von Tina Moser (16) bei ihrer NLB-Premiere.

Tennis

Interclub, Männer, NLB, Gruppe 1. 2. Runde: Horw – Allmend Luzern 3:6. Rapperswil – Lugano 1903 1:8. LTC Winterthur – Tennisclub Thun 9:0. – Rangliste (alle 2 Spiele): 1. LTC Winterthur 18. 2. Lugano 1903 17. 3. Allmend Luzern 12. 4. Horw 3. 5. Tennisclub Thun 3. 6. Rapperswil 1. – 3. Runde. Samstag. 12.00: Allmend Luzern – Lugano 1903, Horw – LTC Winterthur, Tennisclub Thun – Rapperswil. – Modus: Die beiden Gruppensieger spielen am Samstag, 18. Juni, den Final um den NLA-Aufstieg, die beiden Gruppenletzten steigen in die NLC ab.

Horw – Allmend Luzern 3:6
Florian Mayer (N3.32) v. Jonas Schär (N2.16) 6:7, 6:3, 3:6. Ilias Zimmermann (N3.37) v. Adam Moundir (N2.16) 6:4, 0:6, 2:6. Nico Bärlocher (N3.61) v. Raphael Lustenberger (N3.64) 1:6, 4:6. Igor Martic (N3.70) s. Lars Aregger (N4.95) 7:5, 6:3. Martin Vacek (N4.140) s. Nils Hofacker (N4.120) 6:3, 3:6, 6:2. Andreas Schläpfer (R3) v. Laurent Wickli (R1) 1:6, 0:6. Mayer/Zimmermann s. Schär/Aregger 6:3, 7:5. Bärlocher/Schläpfer v. Moundir/Lustenberger 2:6, 1:6. Martic/Vacek v. Hoffacker/Wickli 7:6, 4:6, 8:10.

Gruppe 2. 2. Runde: Meggen – Genève E.V. 1:8. Büsingen – Belvoir ZH 4:5. Teufenthal – Seeblick ZH 2:7. – Rangliste (alle 2 Spiele): 1. Genève E.V. 17. 2. Seeblick ZH 13. 3. Büsingen 12. 4. Belvoir ZH 8. 5. Meggen 2. 6. Teufenthal 2. – 3. Runde. Samstag. 12.00: Belvoir ZH – Meggen, Seeblick ZH - Genéve E.V., Teufenthal - Büsingen.

Belvoir ZH – Meggen 1:8
Yanis Moundir (N3.44) v. Kenny De Schepper (N1.8) 2:6, 0:6. Andrin Casanova (N3.49) v. Yannik Steinegger (N2.20) 7:5, 6:7, 6:7. Jasin Jakupi (N4.73) v. Mischa Lanz (N3.34) 3:6, 3:6. Tim Srkala (R1) v. Edouard Aubert (N4.81) 1:6, 1:6. Manuel Bernhard (R1) v. Matteo Lavizzari (N4.93) 2:6, 2:6. Balazs Günther (R3) v. Antoine Baroz (N4.127) 5:7, 6:2, 5:7. Moundir/Srkala v. Steinegger/Lanz 2:6, 2:6. Jakupi/Bernhard v. De Schepper/Aubert 2:6, 2:6. Casanova/Christian Dillschneider (R2) s. Lavizzari/Baroz 6:3, 6:2.

Frauen. NLB, Gruppe 1. 2. Runde: Zug – Luzern Lido 3:3. Froburg Trimbach – Wohlensee 6:0. Girls RV Zürich Tennis – Lancy-Fraisiers 2:4. – Rangliste (alle 2 Spiele): 1. Froburg Trimbach 11. 2. Luzern Lido 8. 3. Lancy-Fraisiers 5. 4. Wohlensee 4. 5. Zug 4. 6. Girls RV Zürich Tennis 4. – 3. Runde. Samstag. 12.00: Luzern Lido – Froburg Trimbach, Girls RV Zürich Tennis – Zug, Lancy-Fraisiers – Wohlensee. – Modus: Gruppensieger steigt in die NLA auf, Gruppenletzter steigt in die NLC ab.

Zug – Luzern Lido 3:3
Julia Stusek (N3.41) s. Sandy Marti (N2.19) 2:6, 6:3, 6:2. Sarina Schnyder (N4.73) v. Jessica Crivelletto (R1) 3:6, 7:5, 4:6. Isabella Kellenberger (R1) v. Chiara Volejnicek (R1) 1:6, 2:6. Anja Casari (R1) v. Tina Moser (R2) 4:6, 6:3, 4:6. Martina Hingis (N1.10)/Schnyder s. Volejnicek/Crivelletto 6:2, 7:5. Géraldine Dondit (R1)/Sarah Schärer (R2) s. Marti/Moser 6:0, 6:1.