Lange bewegen sich die Wiler in der Challenge League gegen die Grasshoppers auf Augenhöhe. Am Ende müssen die Gäste aber eine 1:4 Niederlage einstecken.
Ein glückliches 1:1 zur Pause für die Grasshoppers? Das war an diesem warmen Sommerabend die Realität. Von Beginn weg war der FC Wil mit dem Rekordmeister auf Augenhöhe und erspielte sich ein Chancenplus. Bis zur verdienten Führung dauerte es eine knappe halbe Stunde. Julian von Moos traf nach einer mustergültigen Flanke von Valon Fazliu.
Zuvor hatten die Zürcher einen Foulelfmeter vergeben. Zivko Kostadinovic im Wiler Tor erahnte die richtige Ecke und hielt den Penalty von Nassim Ben Khalifa. Es wäre zu diesem Zeitpunkt keine verdiente Führung gewesen.
Doch auch nach der Wiler Führung zeigten die Grasshoppers keine nennenswerte Reaktion. Aus dem Spiel heraus wollte den Gastgebern wenig gelingen. Dafür verantwortlich waren vor allem auch die Wiler, deren Pressing sich als äusserst effizient erwies. Immer wieder wurde dem Zürcher Angriffsspiel bereits in der Auslösung der Zahn gezogen.
Als die Wiler dann vor der Pause einen Ball nicht klären konnten, war es um die Führung geschehen. Oliver Buff kam, nach gefühlten zehn Abprallern, an den Ball und versenkte zum Ausgleich. Ein Weckruf für die Grasshoppers? Nein, die Antwort kam von den Wilern. Nach einer Flanke von Andrea Padula konnte Kwadwo Duah aus bester Position nicht reüssieren. Für die Wiler wäre in dieser ersten Halbzeit deutlich mehr möglich gewesen.
Nach dem Seitenwechsel kippte die Partie zunehmend in Richtung der Grasshoppers. Die Gastgeber sicherten sich immer mehr Ballbesitz und schnürten die Wiler so hinten ein. Was aber noch fehlte waren die klaren Torchancen. Oliver Buff zeigte sich aber an diesem Abend als Mr. Effizient. Mit seiner zweiten Torchance brachte er die Grasshoppers in Führung. Viel mehr klare Torchancen verzeichneten die Zürcher bis dahin nicht.
Es sollte dies die Wende in diesem Spiel gewesen sein. Die Wiler fanden fortan nicht mehr so in die Partie, wie Sie das noch in Halbzeit eins taten. Fehlenden Einsatz oder Willen durfte man den Mannen von Ciriaco Sforza aber keineswegs vorwerfen.
Es war eine der Niederlagen, aus der viel Positives mitzunehmen ist. Durch die zwei Tore in der Nachspielzeit fiel der Sieg der Grasshoppers zu hoch aus. Die Wiler wurden zu hart bestraft, was den Eindruck trübt, dass man eigentlich wieder auf einem guten Weg ist.
Grasshoppers – Wil 4:1 (1:1)
Letzigrund – 1000 Zuschauer – Sr. Huwiler.
Tore: 28. Von Moos 0:1. 39. Buff 1:1. 70. Buff 2:1. 92. Gjorgjev 3:1. 96. Chagas 4:1.
Grasshoppers: Salvi; Dickenmann, Mesonero, Cvetkovic, Arigoni; Buff (80. Salatic), Diani; Fehr (58. Pusic), Ben Khalifa, Morandi (58. Chagas); Zé Turbo (58. Gjorgjev).
Wil : Kostadinovic; Rohner (66. Traber), Schmied, Kamberi, Padula (46. Schäppi); Ismaili (80. Ndau), Abedini; Krasniqi (75. Bosic), Fazliu, Von Moos (80. Paunescu); Duah.
Bemerkungen: GC ohne Cabral, Subotic, Goelzer (alle verletzt), Souare, Nije, Francis und Rustemoski (alle nicht im Aufgebot). Wil ohne Muntwiler (gesperrt), Brahimi (verletzt), Silvio, Schmid, Wörnhard und Celant (alle nicht im Aufgebot). – 18. Ben Khalifa verschiesst Elfmeter.
Verwarnungen: 12. Ismaili, 56. Zé Turbo, 89. Abedini.