Der HC Thurgau kommt in der Swiss League zu seinem dritten Sieg. Er bezwingt den EHC Winterthur mit 5:1 und rückt dadurch in der Tabelle auf den neunten Rang vor.
Zum Glück stehen noch 33 Spiele in der Regular Season an. Es gibt viele Chancen, sich zu steigern. Nähme man nämlich die spielerischen Darbietungen der beiden Nachbarn zum Massstab, dann hätten die 1396 Zuschauer in der Weinfelder Güttingersreuti zwei Mannschaften gesehen, die im Playoff der Swiss League wenig zu suchen hätten.
Kein Konjunktiv war nötig, um den Start der Thurgauer zu beschreiben: Zu sehen war Verunsicherung pur. Das desaströse Schlussdrittel gegen die GCK Lions drei Tage zuvor hatte sichtlich Spuren hinterlassen. Hatten die Spieler von Trainer Stephan Mair gegen das Farmteam des Schweizer Meisters wenigstens noch zuversichtlich und mutig begonnen, fehlte gegen Winterthur zu Beginn jegliche Überzeugung in den Angriffsbemühungen. Und wie wenig es momentan braucht, um den HC Thurgau aus dem Gleichgewicht zu bringen, zeigten die Gäste kurz vor der ersten Pause. Anton Ranov schloss Winterthurs einzigen anständigen Angriff des Startdrittels mit dem 0:1 ab.
Spielerisch liessen die Thurgauer erneut viele Wünsche offen. Moral und Wille sind aber ungebrochen. In ihrem zweiten Powerplay fassten sie zusätzlich Mut, auch wenn vier erstklassige Abschlussmöglichkeiten ungenutzt blieben. Verpasstes holte Michael Loosli kurz darauf nach. Mit zwei Energieleistungen brachte er seine Mannschaft innerhalb lediglich 123 Sekunden mit 2:1 in Führung. Die Gegenwehr der harmlosen Winterthurer blieb weiter bescheiden. 17:3 lautete im Mitteldrittel das Schussverhältnis zugunsten des Heimteams.
Auch im Schlussdrittel blieb eine Reaktion der Gäste aus. Die Thurgauer waren weiter engagiert und angesichts der Führung nun auch etwas sicherer in ihrem Spiel. Als Topskorer Cody Wydo nach drei torlosen Partien wieder traf, war die Partie in der 49. Minute entschieden. Zu den Unzulänglichkeiten kamen auf Seiten der Gäste nun auch noch zahlreiche Undiszipliniertheiten. Diese nutzten die Thurgauer schonungslos aus.
Gleich zweimal trafen sie in doppelter Überzahl. Zuerst kam Verteidiger Sami El Assaoui zu seiner Torpremiere in dieser Saison, dann erhöhte Wydo sein Konto auf neun Saisontore.
Thurgau musste mit einem Handicap ins Spiel. Kenny Ryan fehlte wegen einer Oberkörperverletzung. Ersetzen sollte ihn Josh Primeau. Der 27-jährige Kanadier mit Schweizer Lizenz wurde von Rapperswil-Jona bis auf Weiteres mittels B-Lizenz nach Weinfelden geschickt. Der über 1,90 grosse und fast 100 Kilogramm schwere Kämpfer könnte Thurgau sicher noch wichtige Dienste leisten. Aktuell braucht Mairs Team allerdings in erster Linie einen Lenker, der helfen kann, Struktur ins Thurgauer Spiel zu bringen. Das ist Primeau nicht. Aber vielleicht kann er am Sonntag bei seinem ehemaligen Club Langenthal mehr reissen als bei seinem ersten Einsatz in Grün-Gelb.