Thurgau zeigt erneut viel Moral

Wie in Olten macht der NLB-Club Thurgau auch in Langenthal ein 0:2 wett. Diesmal gewinnen die Ostschweizer danach mit 3:2 nach Verlängerung.

Thomas Werner/Langenthal
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EISHOCKEY. Die Effizienz im Abschluss ist auf Thurgauer Seite weiter bescheiden. Riesig ist bei den NLB-Akteuren von Trainer Christian Weber aber die Moral. Weder die lange Serie von Misserfolgen, der Fall auf den letzten Tabellenrang noch Rückschläge wie im Startdrittel in Langenthal können dieser scheinbar etwas anhaben.

Mit wie viel Herz die Thurgauer nach wie vor bei der Sache sind, zeigte ihr Jubel nach dem Siegtreffer von Kevin Rohner nach 127 Sekunden der Verlängerung. Die gesamte Mannschaft stürzte sich auf den Schützen, der sein nicht enden wollendes Solo mit dem Tor zum 3:2 gekrönt hatte. Thurgau war bei Spielergleichstand die bessere Mannschaft. Langenthal, das weniger als 20 Stunden nach dem 4:5 in Visp bereits wieder auf dem Eis stand, konnte Webers Mannschaft nur im Powerplay wirklich in Verlegenheit bringen. Da allerdings gehörig.

Gegentreffer in Unterzahl

Obwohl die Gäste aus der Ostschweiz das Startdrittel spielerisch dominierten, lagen sie zur ersten Pause 0:2 zurück. Langenthal nutzte die beiden ersten Thurgauer Strafen schonungslos aus. Und als Thomas Büsser in der 58. Minute zum zweitenmal auf die Strafbank musste, stand ein Punktgewinn der Thurgauer ernsthaft in Frage. Ihrem ausgezeichneten Goalie Dominic Nyffeler hatten es die Gäste zu verdanken, dass sie sich in die Overtime retten konnten.

Auch spielerische Akzente

Zu dieser dramatischen Schlussphase hätte es allerdings gar nicht kommen dürfen. Denn die Thurgauer zeigten nebst Moral auch spielerische Qualitäten, die zu mehr als den Toren von Danny Irmen (32.) und Reto Schmutz (44.) hätte führen müssen. Dabei musste sich – wie zuvor schon in Olten – keine der vier Sturmformationen vor dem Gegner verstecken. Finden die Thurgauer noch etwas mehr Mut und Entschlossenheit in ihren Abschlussversuchen, ist ein Platz im NLB-Mittelfeld keine Utopie. Morgen um 20 Uhr ist mit Visp ein Vertreter dieser Tabellenregion in Weinfelden zu Gast.