Strafenflut stoppt Thurgau

Die zweite Playoff-Begegnung zwischen Thurgau und Langnau verlieren die Ostschweizer nach 2:0-Führung 2:6. Vor 1702 Zuschauern in Weinfelden wird phasenweise gehässig gekämpft.

Markus Rutishauser
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Thurgau (Reto Schmutz, am Boden) kann im ersten Heimspiel der Playoff-Serie gegen Langnau (Tobias Bucher) nur in der Startphase mithalten. (Bild: Mario Gaccioli)

Thurgau (Reto Schmutz, am Boden) kann im ersten Heimspiel der Playoff-Serie gegen Langnau (Tobias Bucher) nur in der Startphase mithalten. (Bild: Mario Gaccioli)

EISHOCKEY. Die Thurgauer, die vor dem zweiten Playoffspiel gegen Langnau die Verträge mit Torhüter Dominic Nyffeler und Verteidiger Daniel Eigenmann um je ein Jahr verlängert hatten, verpassten gestern eine gute Chance, die Serie gegen den Qualifikationssieger aus dem Emmental auszugleichen. Nach dem 2:3 nach Verlängerung am Freitag in Langnau schienen sie das hochkarätig besetzte Team von Bengt-Ake Gustafsson erneut in Bedrängnis bringen zu können. Die wiederum ohne den intern gesperrten Thomas Nüssli angetretenen Berner gerieten durch Treffer von Topskorer Derek Damon und Verteidiger Daniel Eigenmann – in doppelter Überzahl – im ersten Drittel mit 0:2 ins Hintertreffen. Der Zweitore-Vorsprung für die kämpferischen und auch spielerisch überzeugenden Ostschweizer ging absolut in Ordnung, blieb der haushohe NLB-Favorit und Aufstiegskandidat bis dahin doch vieles schuldig.

Zu viele Strafen kassiert

Im zweiten Abschnitt begann das Team von Trainer Christian Weber aber immer häufiger unnötige Strafen zu kassieren. Insbesondere Fabian Maier, der sich immer wieder mit Langnaus Topskorer Chris Di Domenico anlegte, sass häufiger in der Kühlbox als dass er auf dem Eis stand. Kevin Hecquefeuille (22.) und Lukas Haas während einer Strafe gegen Maier (30.) gelang bis zur Spielhälfte der 2:2-Ausgleich. Zwar versuchte Thurgau sofort zu reagieren, doch Martin Stettler erwischte in der 35. Minute den zuvor tadellosen Thurgauer Goalie Dominic Nyffeler mit einem Slapshot aus gut zehn Metern in der nahen Ecke. Es stand 2:3. Und weil Toms Andersons kurz vor Drittelsende gleich vier Strafminuten kassierte, mussten die Thurgauer den Schlussabschnitt erneut in Unterzahl beginnen.

Nach 43 Sekunden das 4:2

Diese Chance liessen sich die spielstarken Emmentaler nicht entgehen. Bereits 43 Sekunden nach Wiederanpfiff tauchte Verteidiger Yves Müller nach Zuspiel von Topskorer Di Domenico alleine vor Nyffeler auf und überwand diesen sicher zum 4:2. Spätestens nach einem weiteren Powerplaytor der Gäste – erzielt von Anton Gustafsson, der bereits am Freitag dreimal getroffen hatte – waren die Weichen gestellt. Den Thurgauern fehlte in der verbleibenden Spielzeit die Kraft und Effizienz zu einer erfolgreichen Aufholjagd. Viel Pech hatte Thurgaus Ersatzkeeper Micha Graf, der nur zwei Minuten nach seiner Einwechslung in der 56. Minute mit einem Gästestürmer zusammenstiess und benommen auf dem Eis liegen blieb. Nach längerer Behandlung musste er schliesslich mit der Bahre vom Eis getragen werden.

Den Schlusspunkt hinter diese teils gehässig geführte Playoff-Partie mit 30 ausgesprochenen Strafen setzte Sven Lindemann rund zwei Minuten vor Schluss mit dem 6:2. Damit führt Langnau in der Best-of-7-Serie mit 2:0. Die dritte Begegnung in diesem Playoff-Viertelfinal findet morgen um 19.45 Uhr in der Langnauer Ilfishalle statt.