Der FC St. Gallen sichert sich gegen das letztklassierte Lausanne-Sport den ersten Heimsieg. Vor 11 880 Zuschauern gewinnen die Ostschweizer 2:0 und sind damit punktemässig wieder im Soll. Die Tore erzielen Goran Karanovic zu Beginn der Partie und Stéphane Besle in der Schlussphase.
FUSSBALL. Im dritten Anlauf hat der FC St. Gallen erstmals in dieser Saison ein Heimspiel für sich entschieden. Dem 0:2 gegen die Grasshoppers und dem 1:1 gegen Basel liess die Mannschaft gestern ein 2:0 gegen das letztklassierte Lausanne-Sport folgen. Diese Resultate stehen für St. Gallens Steigerung seit dem Saisonbeginn: Nach zwei Startniederlagen sind die Ostschweizer unterdessen bei sieben Punkten, Rang fünf und einer ausgeglichenen Tordifferenz angelangt. Jeff Saibene sagte: «Wir sind im Soll. Ich bin sehr zufrieden.» Der Trainer sprach die Reife seiner Mannschaft an, dank der sie gegen Lausanne-Sport auch eine unangenehme Phase schadlos überstand. «Das Team ist weiter gewachsen», sagte er.
St. Gallens überragender Akteur war gestern Stéphane Nater, der im defensiven Mittelfeld Regie führte, im Zweikampf stark war und viele raumöffnende Pässe spielte. «Er war der Chef auf dem Platz», so Saibene. Auch Roberto Rodriguez, der erstmals von Beginn weg für St. Gallen auflief, hat einen guten Einstand hinter sich. Der Bruder des Schweizer Internationalen Ricardo Rodriguez brachte viel Bewegung in St. Gallens Angriffspiel. Insgesamt hätten sich aber alle seine Spieler auf einem guten Level bewegt, so der Trainer. Positiv ist aber auch, dass sich in der Saison eins nach Oscar Scarione für die bis anhin sechs St. Galler Tore sechs verschiedene Spieler verantwortlich zeichnen: Alhassane Keita, Marco Mathys, Philippe Montandon, Dejan Janjatovic, Goran Karanovic und Stéphane Besle.
Lausanne-Sport war allerdings ein inferiorer Gegner, der sich während 90 Minuten und trotz einer St. Galler Schwächephase keine nennenswerte Torchance erarbeitete. Goalie Daniel Lopar musste nicht einmal eingreifen. Trainer Laurent Roussey sagte hinterher, ihr Spiel habe keine Qualität gehabt. «Ich frage mich, wie wir Tore erzielen sollen.» In fünf Spielen haben die Waadtländer erst einen Punkt gewonnen und erst einmal getroffen.
St. Gallen zehrte lange von seinem Start, welcher der Mannschaft die Führung eingebracht hatte. Die Ostschweizer spielten während einer Viertelstunde wie aus einem Guss, standen hoch und brachten sich immer wieder geschickt in Überzahl. Der Gegner war unter Dauerdruck. So fiel in der achten Minute nach einem Angriff wie aus dem Lehrbuch das verdiente 1:0 für St. Gallen. Rodriguez spielte den Ball zu Janjatovic zurück. Dessen Flanke verwertete Karanovic per Kopf zu seinem ersten Tor für St. Gallen. Man dachte, das 2:0 sei nur eine Frage der Zeit, die Gäste wirkten vom schnellen Spiel des Gegners überfordert und in der Abwehr anfällig. Nur nahm St. Gallen in der Folge den Fuss vom Gaspedal, Lausanne kam besser ins Spiel und war mehr im Ballbesitz. Im Ansatz gefährlich wurden die Waadtländer zweimal nach stehenden Bällen, mehr aber brachten sie sowohl vor als auch nach der Pause nicht zustande.
«Es war nicht einfach, die Balance zwischen Offensive und Defensive zu finden», sagte Saibene. So bewegte sich St. Gallen lange auf einem schmalen Grat, da die Führung zu knapp war. Das Team musste sich den Sieg erdauern. St. Gallen steigerte sich zwar, doch in der Angriffsauslösung blieb vieles Stückwerk und fehlerhaft. Nachdem die Gastgeber durch Mathys, Kristian Nushi und Keita gute Chancen ausgelassen hatten, erzielte Besle in der 83. Minute nach einer Corner-Flanke des eingewechselten Sébastien Wüthrich per Kopf doch noch das 2:0.
Am Sonntag ist St. Gallen in der ersten Cup-Runde beim Berner 2.-Liga-Club Schönbühl engagiert, dann folgt das Heimspiel im Europa-League-Playoff gegen Spartak Moskau. «Wir können uns nun in Ruhe auf die nächsten Herausforderungen vorbereiten», sagte Saibene.