SPIELABBRUCH: Als es im Espenmoos dunkel blieb

Die Challenge-League-Partie zwischen Aarau und dem FC Zürich ist am Montagabend nach zwei Stromausfällen im Stadion abgesagt worden. Vor rund 15 Jahren gab es im Espenmoos einen ähnlichen Fall.

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Die Spiele gegen den FC Basel im Espenmoos waren immer eine spezielle Affiche. (Bild: Keystone)

Die Spiele gegen den FC Basel im Espenmoos waren immer eine spezielle Affiche. (Bild: Keystone)

"Nun sind wir die Deppen der Nation", sagte der damalige FCSG-Präsident Thomas Müller am späten Abend des 6. März 2002. Kurz zuvor hatte Schiedsrichter Carlo Bertolini die Spitzenpartie zwischen dem FCSG und dem FC Basel im ausverkauften Espenmoos nach einer Wartezeit von 45 Minuten abgebrochen. Was war passiert?

"Es war schlicht zu dunkel", sagte Bertolini. Die Fluchtlichtanlage hatte ihren Dienst noch vor dem Anpfiff versagt. Zwar wurde der Defekt bereits eine Stunde vor Spielbeginn bemerkt, die Techniker schafften es jedoch nicht, alle Lampen der Anlage zum Brennen zu bringen. Das Problem habe nicht beim Motor gelegen, sagte Müller hinterher. "Es gab ein Steuerungsproblem des Generators. Dadurch konnte der Dieselmotor für die Lichtmaschine nicht richtig arbeiten."

Partie wurde wiederholt
Der FC St.Gallen rechnete nach dem Abbruch damit, dass die Partie neu angesetzt wird. Allerdings stand nun die Frage im Vordergrund, ob dem FCSG ein Selbstverschulden nachgewiesen werden kann. Die Nationalliga sei die oberste Instanz, die nun die Sache beurteilen müsse, sagte FCB-Präsident René Jäggi. "Wir werden uns dem beugen, was entschieden wird." Der Basler Präsident hielt jedoch auch unmissverständlich fest, dass der Verein den Entscheid der Nationalliga juristisch überprüfen werde. "Wir haben genügend Juristen im Club."

Rund eine Woche später entschied die Liga: Die Partie wird nachgeholt. Das Urteil des Nationalliga-Komitees stützte sich auf ein Gutachten, das ein neutraler Experte erstellt hatte. Darin wurde explizit festgehalten, dass der FC St. Gallen für den Lichtausfall nicht verantwortlich gemacht werden kann. Auch sei es nicht möglich gewesen, den Schaden innerhalb der gesetzten Frist zu beheben, hiess es in der Entscheidungs-Begründung.

Die Nachholpartie fand schliesslich am 4. April statt. Der FC Basel setzte sich mit einem 3:1-Erfolg im wiederum ausverkauften Espenmoos durch.

Spielabbruch und Platzsturm
Ob die Partie zwischen Aarau und dem FC Zürich ebenfalls nachgeholt wird, ist noch offen. Das Montagsspiel der 24. Runde der Challenge League zwischen dem FC Aarau und dem FC Zürich wurde nach zwei Stromausfällen im Stadion abgesagt. Die Liga klärt nun ab, ob die Zürcher Forfait gewinnen werden. Bereits vor dem Anpfiff gingen im Stadion Brügglifeld die Lichter ein erstes Mal aus, weshalb die Anspielzeit um 25 Minuten verschoben wurde. Ein zweites Mal fiel das Flutlicht nur gerade 26 Sekunden nach den Anpfiff aus. Die Partie musste schliesslich um 20.30 Uhr definitiv abgebrochen werden.

Die Lichter des Stadion Brügglifeld in Aarau gingen vor dem Spiel aus. (Bild: Keystone)
11 Bilder
FUSSBALL, CHALLENGE LEAGUE, SAISON 2016/17, MEISTERSCHAFT, FCZ, FC ZUERICH, FC AARAU.., (Bild: Keystone)
Die Polizei war im Einsatz. (Bild: Keystone)
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Für den Zürcher Trainer Uli Forte hiess es am Montagabend abwarten,... (Bild: Keystone)
...genauso wie für Aaraus Trainer Marco Schällibaum. (Bild: Keystone)
Nach 26 Sekunden ging nichts mehr. Die Trainer verabschiedeten sich. (Bild: Keystone)
Auch für die Spieler hiess es zurück in die Kabinen. (Bild: Keystone)
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Die Fans im Brügglifeld sassen mehrheitlich im Dunkeln. (Bild: Keystone)

Die Lichter des Stadion Brügglifeld in Aarau gingen vor dem Spiel aus. (Bild: Keystone)



Während das Flutlicht im Brügglifeld das erste Mal ausfiel, kam es zu einem heiklen Zwischenfall. Einige FCZ-Fans versuchten im Schutz der Dunkelheit, den Aarauer-Fanblock zu stürmen. Die Ordnungskräfte konnten die Unruhestifter jedoch an ihrem Vorhaben hindern. (tn)