Am Sonntag findet die erste Austragung des Wolfwil-Race des VC Hägendorf statt. Neben Schweizer Nachwuchshoffnungen steht auch ein Olympiateilnehmer am Start.
Die Schweiz ist spätestens seit den vergangenen Jahren eine Radsport-Nation. Bei den Männern sorgen mit Marc Hirschi, Gino Mäder und Stefan Bissegger regelmässig junge Fahrer mit Topplatzierung in der World Tour für Aufsehen. Bei den Frauen fährt Marlene Reusser immer wieder Spitzenresultate ein.
Trotzdem verschwinden immer mehr Velorennen in der Schweiz von der Bildfläche. Doch gerade für junge Fahrerinnen und Fahrer sind diese extrem wichtig, um sich mit der nationalen und internationalen Konkurrenz zu messen. Dieser Problematik hat sich nun der Veloclub Hägendorf angenommen und mit dem Wolfwil-Race vom Sonntag ein neues Rennen auf die Beine gestellt.
Dabei legten sie ihren Fokus auf die Teilnahme von jungen Schweizer Talenten. «Wir spielten schon länger mit dem Gedanken, ein neues Velorennen auf die Beine zu stellen. Während der Pandemie wurden die Pläne dann konkreter, da der Radsport einen grossen Aufschwung in der Schweiz erlebte. Deswegen wollten wir den jungen Fahrerinnen und Fahrern eine geeignete Plattform bieten», sagt Stefan Bürgi, Co-Präsident des Wolfwil-Race.
Diese Initiative wird auch von Swiss Cycling sehr begrüsst. «Wir begrüssen zusätzliche Rennen in dieser Kategorie sehr und freuen uns, dass Vereine wie der VC Hägendorf mit attraktiven Strecken aufwarten. zusätzliche Rennen in dieser Kategorie sehr und freuen uns, dass Vereine wie der VC Hägendorf mit attraktiven Strecken aufwarten», sagt Hans Harnisch, Nachwuchsverantwortlicher bei Swiss Cycling.
Der VC Hägendorf ist kein unbeschriebenes Blatt, wenn es um das Veranstalten von Velorennen geht. Vor fünf Jahren organisierte der Veloclub bereits die U23 Schweizer Meisterschaft. Von den Fahrern wie auch von der Gemeinde erhielten die Verantwortlichen damals bereits ein sehr positives Echo. Diese Erfahrungen helfen nun auch bei der Organisation des Wolfwil-Race. Dabei sind die beiden Co-Präsidenten Stefan Bürgii und Michael Jäggi auf das ehrenamtliche Engagement ihrer Vereinskollegen angewiesen: «Inklusive Streckenposten stehen etwa 30 bis 35 Personen am Sonntag im Einsatz.»
Doch nicht nur der personelle Aufwand ist enorm für einen solchen Anlass. Auch finanziell ist es schwierig, mit Sponsoren genug Geld aufzutreiben, um das Rennen inklusive Preisgeldern durchführen zu können. Dank regionaler Sponsoren konnte das Budget aber gestemmt werden und die schwarze Null sollte stehen. Das Geld war aber sowieso kein Antrieb: «Es ging uns nie ums Geld», sagt Michael Jäggi. Vorbildlich ist auch die Verteilung des Preisgeldes, da die Beträge für die Frauen und Männer gleich hoch angesetzt sind. Normalerweise ist das Preisgeld für die Herren nämlich höher.
Neben den Helfern und den Sponsoren waren Bürgi und Jäggi auch auf die Kooperation der Gemeinde Wolfwil angewiesen. Für das Sperren der Strecke mussten Bewilligungen eingeholt werden. Dabei zeigte sich Wolfwil sehr kooperativ, da es nicht einfach sei, an einem Sonntag gewisse Strassen zu sperren. «Die Gemeinde war sehr entgegenkommend und unterstützte uns», sagen die beiden Co-Präsidenten. Der Gemeindepräsident ist deswegen auch Ehrenstarter am Sonntag.
Das wichtigste für ein gelungenes Velorennen sind aber natürlich die Rennfahrer. Dabei gelang es den Veranstaltern, ein hochklassiges Teilnehmerfeld zusammenzustellen. «Bei den Frauen startet mit Doris Schweizer eine Lokalmatadorin aus Hägendorf und mit Noemi Rüegg eine der hoffnungsvollsten Schweizer Nachwuchsfahrerinnen. Zudem konnten wir beinahe die Olympiasiegerin Anna Kiesenhofer aus Österreich als Teilnehmerin begrüssen», sagt Stefan Bürgi.
Auch bei den Herren stehen einige der besten Nachwuchsfahrer aus der Schweiz am Start. Zudem fährt mit Ahmad Badreddin Wais ein weiterer Olympiateilnehmer mit. Wais, der aus Syrien in die Schweiz flüchtete, startete in Tokio für das IOC-Refugee-Team.
Es ist also alles angerichtet für spektakuläre Rennen am Sonntag in Wolfwil. Auch die beiden Co-Präsidenten freuen sich riesig auf die erste Austragung des Wolfwil-Race: «Die Vorfreude ist riesig. Nach über einem Jahr Vorbereitung ist es am Sonntag endlich soweit.»