Sicher im Griff

Die kleine Sportfrage

Patricia Loher
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Ab morgen wird im rumänischen Cluj die Kunstturn-EM ausgetragen. Dabei wirbelt in der Halle auch feiner, weisser Staub durch die Luft. Weshalb tauchen die Turnerinnen und Turner vor einer Übung ihre Hände in Magnesia?

Magnesia ist ein Antirutschmittel. Das Pulver wird benutzt, um den Schweiss an den Händen zu binden. Damit wird die Griffigkeit und die Gleitfähigkeit an den Geräten optimiert. Neben den Turnerinnen und Turnern benutzen auch Kletterer, Leichtathleten und Kraftsportler Magnesia. Ohne das Pulver wäre das Risiko gross, dass der Turner am Reck oder am Barren abrutscht. Zudem verhindert Magnesia eine zu starke Haftung der Hände an den Geräten. Im Kugelstossen könnte der Schweiss zur Folge haben, dass das Wurfgerät zu früh aus den Händen gleitet. Um die Gleitfähigkeit zu verbessern, verwenden Kugelstösser Magnesia auch am Hals. Speer-, Diskus- und Hammerwerfer sowie Stabhochspringer greifen ebenfalls auf das Pulver zurück. Im Turnen und auch im Kraftsport wird Magnesia in Behältern nahe dem Wettkampfort platziert. Die Athleten trocknen sich dann darin vor der Übung die Handinnenflächen.

Magnesia entsteht aus einem chemischen Prozess, wenn das Metall Magnesium verbrannt wird. Das Pulver ist mit Wasser leicht entfernbar. Magnesiumcarbonat wird von den Produzenten unter den Namen Magnesiumcarbonat, Magnesia oder Chalk vertrieben. Es ist in gepresster Blockform, als lockeres Pulver und auch flüssig erhältlich.

Patricia Loher

Weshalb tun die das? Die Welt des Sports steckt voller kleiner Rätsel. Einigen zentralen und weniger zentralen Fragen aus der Welt der Profis geht die Sportredaktion in dieser Rubrik nach.