Die Willisau Lions gewinnen den ersten Halbfinal-Hinkampf auswärts gegen Kriessern mit 21:15.
Die beiden bisher mit Abstand erfolgreichsten Ringklubs des Landes, Willisau Lions mit 14 und Kriessern mit zwölf Titeln, boten im ersten Halbfinalkampf beste Unterhaltung. Dem Willen, der Energie und dem Siegeshunger der Luzerner hatten die St.Galler Rheintaler nicht genug entgegenzusetzen. Am Ende leuchtete ein 21:15 von der elektronischen Anzeigetafel. Obwohl das Aushängeschild und WM-Bronzegewinner Stefan Reichmuth (Rippenverletzung) im Aufgebot fehlte, lieferten die Gäste wiederum eine starke Mannschaftsleistung ab.
Sie hatten in der ausgeglichenen Partie das Geschehen stets unter Kontrolle. Beide Teams buchten am Schluss je fünf Siege auf das Punktekonto. Nach den ersten fünf Mattenduellen führten die Zentralschweizer überraschend deutlich mit 11:7. Den Grundstein dazu legte Timon Zeder bereits im zweiten Kampf. Der 24-Jährige glänzte gegen den österreichischen Meister Raphael Jäger. Einfach unglaublich, wie er mit einer technischen wie taktischen Meisterleistung seinen Kontrahenten mit 10:0-Punkten sicher in Schach hielt. Dieses Duell war eindeutig das Highlight des Abends.
In den schwersten Gewichtklassen dominierten die Leistungsträger Samuel Scherrer und Delian Alishahi ihre Gegner nach Belieben. Nach der Pause war das grosse Talent Michael Portmann mit dem 4:0-Triumph gegen den Kaderringer David Loher der alles überstrahlende Athlet. Der 19-Jährige feierte in dieser Saison den siebten Sieg in Folge. Krönender Abschluss der Partie war der Schultersieg durch den Routinier Jonas Bossert gegen den starken David Hungerbühler.
«Der Gegner hat uns mit einer soliden Leistung und einer starken Aufstellung beeindruckt. Der Schlüssel zu unserem Erfolg waren schliesslich die vier 4:0-Siege. Der überraschende Erfolg von Timon Zeder verlieh dem Team schon früh viel Selbstvertrauen und den nötigen Schub. Mit dem Vorsprung von sechs Punkten haben wir uns ein gutes Polster für den Rückkampf erarbeitet», bilanzierte Thomas Bucheli, der Cheftrainer der Willisauer Lions.
Nach dem 27:8-Kantersieg von Freiamt gegen Einsiedeln zeichnet sich wie schon letztes Jahr die erwartete Finalpaarung zwischen Willisau und Freiamt ab. Obwohl dank eines umfassenden Schutzkonzepts sich bisher keine Ringer oder Zuschauer mit dem Virus angesteckt haben, ziehen durch die zweite Coronawelle dunkle Wolken am Ringerhimmel auf. In der Bundeshauptstadt musste am Samstag ein auf gestern Sonntag geplanter Ringercup kurzfristig abgesagt werden. Der Kanton Bern hat aufgrund der stark steigenden Coronazahlen ein Verbot von Kontaktsportarten ausgesprochen.
Sollte in den nächsten Tagen auch der Kanton Luzern nachziehen, würde dies das vorzeitige Ende der Meisterschaft bedeuten. Das wäre ein bitterer Moment für den Topfavoriten und Titelverteidiger Willisau Lions, der bisher nach sieben Kämpfen noch ungeschlagen ist. «Ich hatte viele Reaktionen, wie es nun weitergeht. Die Unsicherheit ist momentan auch bei den Athleten sehr gross. Wir konzentrieren uns weiterhin auf den Sport», sagt Thomas Bucheli zu dieser unerfreulichen Situation.
Mannschaft-Meisterschaft. Premium League. Halbfinal-Hinkämpfe: Kriessern – Willisau Lions 15:21. Einsiedeln – Freiamt 8:27.
Kriessern – Willisau Lions 15:21
57 kg: Christoph Wittenwiler s. Florian Bissig 4:0. – 61 kg: Raphael Jäger v. Timon Zeder 0:3. – 65 kg: Dominik Laritz s. Lukas Bossert 3:0. – 70 kg: David Lohrer v. Michael Portmann 0:4. – 75 kg: Marc Dietsche s. Tobias Portmann 2:1. David Hungerbühler v. Jonas Bossert 0:4. – 80 kg: Tobias Betschart s. Andreas Reichmuth 2:0. – 86 kg: Damian Dietsche s. Yanik Bucher 4:1. – 97 kg: Fabian Uhlmann v. Samuel Scherrer 0:4. – 130 kg: Noel Hutter v. Delian Alishahi 0:4.