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Wie schon gegen Lugano kassiert Rapperswil-Jona auch im Halbfinal gegen Zug eine deutliche Auswärtsniederlage zum Auftakt. Die Zentralschweizer bewiesen, dass sie eine andere Hausnummer als die Tessiner sind. Die St.Galler dagegen müssen sich den Vorwurf gefallen lassen, lange nicht an die Tugenden aus dem Viertelfinal angeknüpft zu haben.
Erstmals seit 15 Jahren im Halbfinal – und dann dies: Rapperswil-Jona weiss in Zug nicht, wie ihm geschieht. Der Qualifikationssieger, haushoch favorisiert, schlug ab dem ersten Puckeinwurf ein Tempo an, das die St.Galler heillos überforderte. Hinzu kam, dass die Ostschweizer nicht an die Tugenden anknüpften, die sie überhaupt erst in die Runde der letzten vier Teams gebracht hatten.
Verteidigte Rapperswil im Viertelfinal gegen Lugano die gefährliche Zone vor dem eigenen Tor noch mit Leidenschaft, Härte und simplem Spiel, kamen die flinken und technisch versierten Zuger nun zu einfach in den Slot.
Ein Spiel, das aus Rappi-Sicht selbstredend nicht lange gut gehen konnte. Und so wurde es auch nichts daraus, die ersten zehn Minuten ohne Gegentreffer zu überstehen. Anders als Bern beim ersten Viertelfinalspiel in Zug gelang es den St.Gallern zwar, den ersten Einsatz schadlos zu überstehen. Doch umso heftiger schlug es später ein – mit drei Zuger Toren innert vier Minuten und neun Sekunden!
Das 1:0 der Zentralschweizer durch Yannick Zehnder war ein richtiger Sonntagsschuss ins Lattenkreuz. Goalie Melvin Nyffeler hatte keine Abwehrchance, da der Stürmer Rapperswils Fabian Maier geschickt als Screen nutzte.
Die nächsten zwei Tore standen exemplarisch für die ungenügende Defensivarbeit des Aussenseiters. Einmal wurden die Positionen hinter dem eigenen Tor nicht gehalten, so dass Justin Abdelkader im Slot den freien Raum eiskalt ausnutzte. Das andere Mal genoss Zug noch mehr Freiheiten – Lino Martschini durfte gar den Abpraller seines eigenen Schusses verwerten.
Szenen, die man sich von den St.Gallern in diesen Playoffs nicht gewohnt war. Und Szenen, die Trainer Jeff Tomlinson zu einem frühen Timeout nach nicht einmal zwölf Minuten bewogen – so emotional und lautstark wie in diesem Moment hat man ihn an der Bande schon lange nicht mehr gesehen.
Es war nicht so, dass Rapperswil-Jona offensiv nicht stattfand. Andrew Rowe und Marco Lehmann hatten gegen Ende des Startdrittels innert Kürze gar zwei Chancen auf den ersten Treffer – und dies erst noch in Unterzahl. Das 1:3 gelang den Gästen schliesslich erst bei Spielhälfte durch Kevin Clark. Ein Tor, das den St. Gallern Auftrieb gab.
Doch es sollte ein kurzes Hoch sein. Denn keine vier Minuten später sorgte Zug mit einem Doppelschlag binnen 23 Sekunden zum 5:1 für die Entscheidung. Und Nyffeler wurde durch Noel Bader ersetzt, der im dritten Abschnitt noch den 1:6-Schlusstreffer kassierte.
Nach dem klaren Startdrittel glich sich das Geschehen auf dem Eis zwar aus – auch, weil die Zuger einige Gänge zurückschalteten. Doch Rapperswil muss sich stark steigern, um Zug wirklich fordern zu können.
Zug - Rapperswil-Jona 6:1 (3:0, 2:1, 1:0)
Bossard Arena - 50 Zuschauer - SR. Lemelin/Salonen.
Tore: 8. Zehnder (Alatalo) 1:0. 9. Abdelkader (Shore) 2:0. 12. Martschini 3:0. 31. Clark (Cervenka) 3:1. 35. (34:23) Klingberg (Geisser) 4:1. 35. (34:46) Kovar (Diaz) 5:1. 54. Abdelkader (Martschini, Shore) 6:1.
Strafen: 1-Mal 2 Minuten gegen Zug; 5-Mal 2 Minuten gegen Rapperswil-Jona.
Zug: Genoni; Geisser, Diaz; Alatalo, Cadonau; Stadler, Schlumpf; Zgraggen; Zehnder, Albrecht, Klingberg; Hofmann, Kovar, Simion; Abdelkader, Shore, Martschini; Bachofner, Senteler, Leuenberger; Langenegger.
Rapperswil-Jona: Nyffeler; Profico, Egli; Jelovac, Vukovic; Maier, Sataric; Dufner, Randegger; Schweri, Cervenka, Clark; Eggenberger, Rowe, Lehmann; Loosli, Wick, Moses; Forrer, Ness, Wetter.
Bemerkungen: Rapperswil ohne Dünner, Payr, Lhotak (alle verletzt), Rehak, Rüegger, Lhotak (alle überzählig).