Challenge League
Die grosse Frage vor der grossen Prüfung: Findet der FC Wil wieder zum Siegen zurück?

Der FC Wil trifft am Samstag, 18 Uhr, zu Hause auf den FC Thun – und damit auf das Team der Stunde. Wils Motor aber stottert. Warum nur?

Ralf Streule
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Philipp Muntwiler wird gegen den FC Thun am Samstag wieder einsatzbereit sein.

Philipp Muntwiler wird gegen den FC Thun am Samstag wieder einsatzbereit sein.

Bild: Urs Lindt/Freshfocus

Bekommt man beim FC Wil weiche Knie? Nach hervorragender Hinrunde samt Wintermeistertitel steht man zwar weiterhin auf Platz drei, mit Kontakt zum Leader Yverdon. Doch sind die vergangenen Runden nicht nach dem Gusto der Wiler gelaufen. Der letzte Sieg (3:2 gegen Xamax) ist eineinhalb Monate her, es folgte eine Niederlage gegen Lausanne, 1:1-Spiele gegen Thun und Yverdon. Und zuletzt zwei deutliche Niederlagen gegen Aarau (0:3) und bei Schaffhausen (1:4).

Wenn nun heute ab 18 Uhr die Thuner im Bergholz zu Gast sind, kann man wohl von einem wegweisenden Spiel reden. Und von einem schwierigen. Unter Mauro Lustrinelli legten die Berner Oberländer zuletzt eine eindrückliche Aufholjagd hin. Zusammen mit Lausanne steht Thun in der Jahrestabelle zuoberst, hat acht Punkte mehr geholt als die Wiler, gilt wieder als Aufstiegskandidat – und liegt nur noch vier Punkte hinter den Ostschweizern.

Schwimmen den Wilern die Felle doch noch davon, nachdem der Traum vom Aufstieg Anfang Jahr Form annahm?

Knackpunkt Schlüsselspieler?

Auf der Suche nach Gründen für die Wiler Baisse lassen sich die Ausfälle nennen. Captain und Routinier Philipp Muntwiler fehlte gegen Aarau und in Schaffhausen wegen muskulärer Probleme. Genis Montolio, ein anderer Eckpfeiler der Erfolgsgeschichte der Hinrunde und bester Wiler Torschütze, fehlt seit drei Partien verletzt. Beide seien für das Spiel gegen Thun aber wieder bereit, sagt Trainer Brunello Iacopetta.

Tatsächlich habe zuletzt die Erfahrung im Team gefehlt, und auch etwas die Ruhe in heiklen Momenten, gerade gegen Schaffhausen, wo auch noch Stürmer Silvio gesperrt fehlte. Dennoch sei das Team stark aufgetreten, gerade in der Startphase, so Iacopetta.

Gegner antizipieren die Schwächen des FC Wil

Den Tritt verloren habe sein Team nicht, ist Iacopetta überzeugt. «Aber die Spiele gegen Ende der Saison werden halt enger und umkämpfter – das ist nichts Ungewöhnliches.» Dazu komme wohl, dass die Gegner den Spielen gegen den FC Wil unterdessen mehr Gewicht geben würden, die Stärken und Schwächen besser antizipierten. Das heisse aber auch: «Wir werden ernster genommen.» Was seinem jungen Team viel abverlange, es aber weiterbringe.

Könnte die Reihe nicht gewonnener Spiele vielleicht auch damit zu tun haben, dass die Leichtigkeit, welche die Wiler zuletzt ausgezeichnet hat, mit der Aussicht auf einen Aufstieg langsam abhanden kommt? «Natürlich schauen die Spieler die Tabelle an», sagt Iacopetta. Dennoch verneint er die Frage. Die Leichtigkeit sei da, die jüngsten Niederlagen hätten nicht mit einer Verunsicherung zu tun.

Die Partie gegen Thun jedenfalls gehe man optimistisch an. «Gegen Thun haben wir in dieser Saison nie verloren – das wollen wir beibehalten.» Auch wenn es eine schwierige Aufgabe werde. Der FC Thun, bei dem mit Nias Hefti ein ehemaliger Wiler ins Bergholz zurückkehren wird, sei schon in der Vorrunde eines der stärksten Teams der Liga gewesen – auch wenn es sich in der Tabelle nicht niederschlug.