Antidoping
Nebeneffekt des Erfolgs: LC-Brühl-Läufer Dominic Lobalu rückt in den Fokus der Dopingtester

Mit seinem steilen Aufstieg in der Leichtathletik-Welt hat sich der Südsudanese Dominic Lobalu vom LC Brühl auch in den weltweiten, sogenannten Antidoping-Testpool gehievt. Gleich fünf Mal wurde er in den vergangenen sieben Tagen getestet. Was gut für den Sport ist, kann für den einzelnen Athleten ganz schön umtriebig werden.

Ralf Streule Jetzt kommentieren
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Dominic Lobalu, hier mit dem Schweizer Marathon-Rekordhalter Tadesse Abraham nach dem Halbmarathon in Kopenhagen.

Dominic Lobalu, hier mit dem Schweizer Marathon-Rekordhalter Tadesse Abraham nach dem Halbmarathon in Kopenhagen.

Bild: Markus Hagmann

Dominic Lobalu, der südsudanesische Läufer des LC Brühl, schaut auf eine unfassbare Saison zurück. Innerhalb eines Jahres konnte er seine Bestzeit über 5000 Meter um rund 40 Sekunden verbessern. Und als er am Sonntag in Kopenhagen im Halbmarathon mit 59:12 min auf Platz fünf rannte, war er fast zwei Minuten schneller als im Frühjahr in Berlin. Es sind Zeitsprünge in die Weltklasse.

Auf den Läufer aus Abtwil werden damit aber nicht nur Experten und Fans aufmerksam. Sondern naturgemäss auch die Antidopingagenturen. Lobalu gehört seit Mitte September, besonders aufgrund seiner Erfolge in der Diamond League, zu einem Testpool der weltweit besten Leichtathleten. Dies verpflichtet ihn, täglich eine Stunde zu definieren, in welcher er von den Dopingkontrolleuren aufgesucht werden kann. Zudem muss er Trainingsorte angeben, weiter wird ein Blutpass erstellt. Dazu kommen regelmässige Kontrollen, wie Lobalu derzeit am eigenen Leib erfährt.

Fünf Dopingkontrollen in sieben Tagen

Fünf Mal sei er in den vergangenen sieben Tagen getestet worden, sagt Lobalu: Nach dem Sieg in Bellinzona vor einer Woche, wenige Tage danach bei ihm zu Hause in Abtwil, jeweils von «Swiss Sport Integrity», der Schweizer Antidopingagentur. Dann, vor dem Halbmarathon in Kopenhagen, bekam er am Freitag im Hotel Besuch von «World Athletics», am Samstag noch einmal von «Swiss Sport Integrity». Nach dem Rennen klopfte schliesslich der dänische Verband an. Etwas viel des Guten, fand Lobalu nach der x-ten Blutentnahme. Und die Resultate? Sind allesamt noch nicht bekannt. Lobalu sagt:

«Angst muss ich ja keine haben.»
Lobalu mit Trainer Markus Hagmann in Kopenhagen.

Lobalu mit Trainer Markus Hagmann in Kopenhagen.

Bild: mh

Sein Trainer Markus Hagmann, der die Richtlinien und die Arbeit der Antidopingagenturen sehr begrüsst, liefert eine einfache, dopingfreie Erklärung für den Höhenflug: Lobalus Talent sei schlicht und einfach riesig – und werde dank der professionellen Trainingsbegleitung in St. Gallen erstmals richtig ausgeschöpft.

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