«Die Messlatte liegt nun sehr hoch» Für Fredi Pargätzi, den OK-Chef, geht der 86. Spengler Cup als einmaliges Turnier in die Geschichte ein. Der Bündner über Höhepunkte und Aussichten. Fredi Pargätzi, was ist Ihr Höhepunkt am 86.
Für Fredi Pargätzi, den OK-Chef, geht der 86. Spengler Cup als einmaliges Turnier in die Geschichte ein. Der Bündner über Höhepunkte und Aussichten.
Fredi Pargätzi, was ist Ihr Höhepunkt am 86. Spengler Cup?
Das war der erste Turniertag, als im ersten Spiel Fribourg und im zweiten Mannheim antraten. Am Nachmittag befanden sich gegen 3000 Fribourg-Anhänger im und ums Stadion. Um 17.30 Uhr kamen fast 700 Mannheim-Anhänger dazu. In der Schweiz sind wir uns gewohnt, dass sich gewisse Schwierigkeiten ergeben, wenn zwei Fan-Lager aufeinander stossen. Doch Freiburger und Mannheimer verbrüderten sich und liessen gemeinsam ein Riesenfest steigen. Dies war für mich ein emotionaler Höhepunkt.
Wie beurteilen Sie den
sportlichen Bereich?
Was das Team Canada beim 5:0 gegen Davos zeigte, war etwas vom Besten, was je auf Davoser Eis geboten wurde – einfach absolute Weltklasse. Auch in den weiteren Partien beeindruckten mich die Kanadier mit ihrem Tempo, ihrer Präzision und ihrer Wucht.
Alle elf Partien ausverkauft, das beste Team Canada in Davos
und ein Turnier, das die Vermarkterfirma IMG als ausvermarktet meldet – kann das überhaupt noch getoppt werden?
Die Messlatte liegt jetzt wirklich sehr hoch. Wir müssen uns bewusst sein, dass es nach der NHL-Lockout-Zeit wieder ein Leben geben wird, wie es zuvor war. Unser Hauptziel muss es sein, die besten Mannschaften, die überhaupt verfügbar sind, für den Spengler Cup zu verpflichten. Wir wollen den sportlichen Wert so hoch wie möglich behalten.
Sie sondieren aber auch in der American Hockey League. Was bewegt Sie, mit einem AHL-Team eine zweite nordamerikanische Mannschaft zu verpflichten?
Wegen der Olympischen Winterspiele wird die Situation in Europa nächste Saison noch schwieriger, weil in den Landesmeisterschaften der Spielplan noch dichter wird. Deshalb prüfe ich die Option, neben dem Team Canada auch eine Equipe aus der AHL zu engagieren.
Seit 2008 die russisch geprägte Kontinental Hockey League gegründet wurde, schaffte der KHL-Vertreter am Spengler Cup stets den Vorstoss in den Final. Diesmal scheiterte Salawat Ufa jedoch schon im Viertelfinal.
Die KHL betrachte ich dennoch als beste Eishockeyliga in Europa. Natürlich entsprachen die Auftritte von Ufa nicht den Erwartungen. Man sah, dass die Mannschaft viel Talent besitzt, doch es fehlte die Spieldisziplin.
Lars Bergström, der Sportchef des schwedischen Spitzenteams Lulea, sagte, er werde alles daran setzen, dass sein Team für den Spengler Cup 2013 eine Einladung erhalte.
Mit Lulea stehe ich schon seit einiger Zeit in Kontakt. Es ist für nächstes Jahr ein heisser Kandidat. Noch ein zweiter schwedischer Club bemüht sich intensiv um eine Teilnahme. (cam)