Kunstturner Pablo Brägger: «Verletzungen gehören zum Sport dazu»

Pablo Brägger hat in diesem Jahr mit Verletzungspech zu kämpfen. Trotzdem bleibt der 25-jährige Oberbürer positiv – und hofft auf die WM im kommenden Oktober.

Raya Badraun
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Pablo Brägger während der Kunstturn-WM im vergangenen Herbst in Montreal. (Bild: Ryan Remiorz/The Canadian Press via AP)

Pablo Brägger während der Kunstturn-WM im vergangenen Herbst in Montreal. (Bild: Ryan Remiorz/The Canadian Press via AP)

Den letzten Wettkampf absolvierte Pablo Brägger im November am Swiss Cup in Zürich. Damals feierte er mit Giulia Steingruber den ersten Schweizer Sieg seit 2011. Seither stand er nicht mehr im Rampenlicht. Grund dafür sind körperliche Beschwerden, die ihn immer wieder zum Pausieren zwingen. Im vergangenen Herbst musste sich der 25-jährige St. Galler einer Arthroskopie im rechten Knie unterziehen. Obwohl danach lange nur Physiotherapie auf dem Programm stand, rechnete er dennoch mit der EM-Teilnahme Anfang August. Es kam jedoch anders.

Im Mai brach er sich am Ringfinger ein Stück Knochen ab, musste eine Schiene tragen und alternativ trainieren. Und als die Verletzung an der rechten Hand verheilt war, da hatte er eine Überbelastung am linken Handgelenk, das sich stark entzündete. Wieder musste er geduldig sein, das Training anpassen. «Bei diesem Sport besteht immer ein ­gewisses Risiko», sagt Brägger. «Verletzungen gehören deshalb einfach dazu.»

Neue Elemente stehen nicht im Vordergrund

Dank einer Kortisonspritze sind die Beschwerden im Handgelenk mittlerweile verschwunden. Seit über drei Wochen kann Brägger wieder sein ganzes Programm trainieren. Für den internen Qualifikationswettkampf am vergangenen Wochenende reichte die Vorbereitungszeit jedoch nicht aus. Deshalb verzichtete er auf die Teilnahme und somit auf die Kunstturn-EM in Glasgow. Dort wäre der Oberbürer am Reck als Titelverteidiger angetreten. «Natürlich wäre ich gerne dabei gewesen. Ich wusste aber, dass es nichts bringt», sagt Brägger. «Deshalb konnte ich es rasch akzeptieren und mich anderweitig orientieren.» Im Mittelpunkt steht nun die WM in Doha, die Ende Oktober stattfinden wird.

Bis dahin möchte Brägger noch etwas Wettkampferfahrung sammeln, die Übungen im Ernstkampf testen. Zur Diskussion steht etwa ein Länderkampf in Österreich in drei Wochen. Sicher ist bereits die Schweizer Meisterschaft Ende September in Frauenfeld, die intern als WM-Qualifikationswettkampf gewertet wird. Auch an der Schweizer Mannschafts-Meisterschaft eine Woche später ist ein Auftritt geplant. Bis zu den nationalen Titelkämpfen will Brägger wieder sein ganzes Programm zeigen können.

Form stimmt ihn zuversichtlich

Im Vergleich zur vergangenen Saison werden die Übungen nicht gross verändert. Durch die Verletzungen und Trainingspausen ist das Einüben von neuen Elementen in den Hintergrund getreten. «Ich hoffe nun, dass ich verletzungsfrei bleibe und gut trainieren kann», sagt Brägger. Seine Form zumindest stimmt ihn zuversichtlich – und er kann den Unterbrüchen gar etwas Positives abgewinnen. So hatte der Ostschweizer zuletzt genug Zeit, um sich intensiv auf die Abschlussprüfungen für die Berufsmatura vorzubereiten. Vergangene Woche hat er die letzten Tests geschrieben. Nun wartet er auf das Ergebnis.