Thurgau verliert auch das dritte Saisonduell gegen den EHC Visp. Beim 4:5 gaben die Ostschweizer im Schlussdrittel einen Zweitore-Vorsprung noch aus der Hand.
Eigentlich wäre gestern vieles für die Thurgauer gelaufen, um den Rückstand auf den Playoffstrich von sechs auf vier Punkte zu verringern. Dafür spielten sie gegen einen durch zuletzt drei Niederlagen verunsicherten Gegner insbesondere im Schlussdrittel aber zu wenig clever. Weil Eric Himelfarb in der 45. Minute das sicher scheinende 5:2 nicht erzielte, konnte Visp erst zu seiner beeindruckenden Aufholjagd starten. Zudem sah auch Torhüter Kevin Huber bei mindestens zwei Gegentoren erneut nicht vorteilhaft aus. Für Thurgau geht es am Freitag mit dem Gastspiel in Martigny weiter.
Viele Aufreger gab es in den ersten 20 Minuten nicht zu notieren. Bei beiden Teams fehlte es in der Offensivzone an der nötigen Pass- und/oder Schussqualität. Visp verpasste den Führungstreffer während der ersten Überzahl eher kläglich. Am Ende des zweiminütigen Powerplays mussten die Walliser sogar froh sein, nicht in Rückstand zu geraten. Thurgau Topscorer Mike Vaskivuo verpasste einen Shorthander nur knapp. In der Schlussphase des Startabschnittes war dann allerdings Visp die klar bessere Mannschaft.
Im Mitteldrittel schwächte sich Visp mit drei Strafen innert 195 Sekunden und wurde dafür bestraft. Zuerst traf Vaskivuo auf Pass von Himelfarb mit seiner Direktabnahme in den Winkel und nur eine Minute später lenkte Renato Engler im Slot einen Schuss von Toms Andersons an Keeper Sébastien Pittet vorbei zum 2:0 über die Linie. Die Thurgauer verpassten es danach, mit einem dritten Treffer die Partie früh in die gewünschten Bahnen zu lenken. Es blieb das Drittel der Doppelschläge: William Rapuzzi glich das Skore mit zwei Treffern innert zwei Minuten aus, wobei Huber das 2:2 auf seine Kappe nehmen muss. Die Reaktion der Ostschweizer fiel aber beeindruckend aus. Adrian Brunner und Andri Spiller stellten den Vorsprung innerhalb von zweieinhalb Minuten wieder her.
Hätte Eric Himelfarb nur etwas mehr Skorerqualitäten, die Thurgauer wären wohl einem sicheren Sieg entgegengesteuert. Doch der Kanadier verpasste in der 45. Minute das sicher scheinende 5:2. Kurz darauf verkürzte Nicolas Thibaudeau mit einem Ablenker zum 4:3 und dann schaffte Sandro Wiedmer in Überzahl den erneuten Ausgleich. Gut zwölf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit konnte die Partie also von vorne beginnen. In der 57. Minute verpasste Andy Furrer mit seinem bereits zweiten Pfostenschuss die Entscheidung zu Gunsten von Visp vorerst knapp. Doch 78 Sekunden vor Schluss hatte er mehr Glück und erzielte den glücklichen Siegtreffer für die Gäste.
Hockey Thurgau – EHC Visp 4:5 (0:0, 4:2, 0:3)
Güttingersreuti, Weinfelden. – 814 Zuschauer. – Sr. Prugger; Gurtner, Pitton.
Tore: 24. (23:31) Vaskivuo (Himelfarb, A. Brunner; Ausschlüsse Kühni und L. Lindemann) 1:0. 25. (24:32) Engler (Andersons, Wollgast; Ausschluss K. Lindemann) 2:0. 30. Rapuzzi (Wiedmer, Meyer) 2:1. 33. Rapuzzi (Wiedmer) 2:2. 36. A. Brunner (Arnold, Vaskivuo) 3:2. 38. Spiller (Wieser, Glauser) 4:2. 46. Thibaudeau (K. Lindemann) 4:3. 48. Wiedmer (T. Ausschluss Wollgast) 4:4. 59. (58:42) Furrer (Dolana, Meyer) 4:5
Strafen: 3-mal 2 Minuten gegen Thurgau, 5-mal 2 Minuten gegen Visp.
Thurgau: Huber; Gossweiler, Glauser; Wildhaber, Wollgast; Nater, Forrer; R. Bucher; Engler, Himelfarb, Andersons; Arnold, A. Brunner, Vaskivuo; Küng, Schläpfer, Wyss; Wieser, Bahar, Spiller.
Visp: Pittet; Wiedmer, Heynen; Kühni, K. Lindemann; T. Bucher, Brunold; Burgener, Wyssen; Dolana, T. Bucher, Rheault; Thibaudeau, Neher, Botta; Meyer, Rapuzzi, Furrer; Sturny, Alihodzic, Ritz.
Bemerkungen: Thurgau ab 59:30 ohne Torhüter. - 30. Pfostenschuss Furrer (Visp), 57. Pfostenschuss Furrer. - Thurgau ohne Parati und Rohner (beide verletzt); Visp ohne Schoder und Meili (beide verletzt). – Schweigeminute zu Ehren der Opfer des Terroranschlages in Berlin vom Montag.