Handball
St.Otmar: Eine Erfolgsserie und ein Rekord für Tobias Wetzel

Die St.Galler Handballer gewinnen in der NLA mit dem 29:21 beim RTV Basel zum sechsten Mal in Folge. Nun aber warten die harten Brocken.

Fritz Bischoff aus Basel
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Tobias Wetzel (rechts) freut sich über seine Leistung.

Tobias Wetzel (rechts) freut sich über seine Leistung.

Bild: Claudio Thoma/Freshfocus

St.Otmar ist am Samstag mit dem 29:21 beim RTV Basel die Bestätigung gelungen, sich zum Kreis der besten Teams der NLA zählen zu wollen. Es war ein Erfolg mit verschiedenen Facetten. Da war die geglückte Revanche für das nach einem direkt verwerteten Freiwurf nach abgelaufener Spielzeit ärgerliche 23:23 im Hinspiel. Oder die Tatsache, dass Trainer Zoltan Cordas die erste seiner drei Spielsperren verbüsste, die er sich Anfang Oktober beim 25:31 in Schaffhausen eingehandelt hatte. Es waren aber auch zwei unterschiedliche Halbzeiten, die die St.Galler, die immer noch auf die verletzten Frédéric Wüstner und Max Hönig verzichten mussten, in Basel spielten.

In den ersten 30 Spielminuten fanden die Gäste nicht in den gewünschten Rhythmus. Andrija Pendic sagte:

«Die leere Halle mit der komischen Atmosphäre machte es schwierig, in den Wettkampfmodus zu finden.»

Immerhin hatte er sein persönliches Erfolgserlebnis. Sein Treffer zur 9:6-Führung in der 20.Minute war bereits sein 100. Tor in dieser Meisterschaft. Bis zum Spielende brachte es der Ligatopskorer auf ein Saisontotal von 106 erfolgreichen Abschlüssen. Er war aber nicht nur grandioser Torschütze, sondern auch der unbestrittene Regisseur der Offensive. Diese, wie auch die Defensive, wirkte vor der Pause zum Teil etwas fade. Es fehlte die Überzeugung. Diesem Umstand war geschuldet, dass in den letzten 75 Sekunden der ersten Halbzeit aus einem 12:9 ein 12:12 wurde.

Ein Weckruf zum Steigerungslauf

Jene Schwächephase machten die St.Galler zu Beginn der zweiten Halbzeit schnell vergessen. «Der Dämpfer unmittelbar vor der Pause war für uns ein eigentlicher Weckruf», sagte Tobias Wetzel. Der Captain ging dabei mit dem guten Beispiel voran. Der Kreisspieler verbuchte aus zwölf Abschlussversuchen den Rekordwert von zehn Toren. Er sagte:

«So treffsicher war ich noch nie. Ich wurde von meinen Mitspielern sehr gut in die Aktionen einbezogen. Das intensive Training in Kleingruppen hat sich ausbezahlt.»

Sowohl in Kleingruppen wusste St.Otmar nach der Pause zu überzeugen, wie auch im Kollektiv. Je stabiler die Defensive mit dem erneut starken Torhüter Aurel Bringolf im Rücken agierte, desto risikoreicher und fehlerhafter agierten die Basler, die mit ihrem Topskorer Aleksander Spende (elf Tore) einen eigentlichen Alleinunterhalter hatten. Die St.Galler nutzten die Schwächen des Heimteams zu einem leistungsmässigen Steigerungslauf, der sein Ende mit dem sechsten Sieg in Folge fand.

St.Otmar ist bei den Spitzenteams der NLA angekommen und totalisiert mit 20 Punkten als Dritter gleich viele Punkte wie der Leader Kadetten Schaffhausen und der Zweite Pfadi Winterthur; die Schaffhauser und die Winterthurer sind die nächsten Gegner der St.Galler.