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Ciriaco Sforza ist nicht mehr länger FCB-Trainer. Gut sieben Monate nach seiner überraschenden Wahl übernimmt Patrick Rahmen die Mannschaft. Ein Rückblick – für einmal in sechs Akten.
Alex Frei hätte es werden sollen. Fabio Celestini hätte es werden sollen. Am Ende aber darf zur allgemeinen Verwunderung Ciriaco Sforza den Vertrag als FCB-Trainer unterschreiben. Er sagt:
«Der FC Basel hat über die Grenzen hinaus Geschichte geschrieben. Mein Ziel ist es, weitere erfolgreiche Kapitel hinzuzufügen, national wie international. Ich freue mich auf diese grosse Herausforderung und danke dem FCB für sein Vertrauen.»
Es ist der erste Spieltag in der Super League. Der stolze FC Basel muss sich zu Hause gegen Aufsteiger Vaduz mit einem 2:2-Unentschieden begnügen. Grund zum Ärger? Müsste man meinen. Nicht aber für Sforza. Er sagt:
«Wichtig war, dass wir nicht verlieren. Aber wir haben versucht, zu gewinnen.»
Der FC Basel verliert in der Europa-League-Qualifikation gegen Sofia 1:3 und scheidet aus. Captain Valentin Stocker wird im Anschluss an das Spiel deutlich, spricht die fehlende Qualität in der Mannschaft an, sagt, der FCB sei «in den vergangenen Jahren auseinanderdividiert» worden. Neben der ersten sportlichen Ernüchterung verdichten sich auch die Anzeichen, dass die Beziehung zwischen Stocker und Sforza kompliziert wird. Der Trainer sagt:
«Wir haben miteinander diskutiert. Der Fall ist erledigt. Aber grundsätzlich empfinde ich nicht, dass riesiger Druck da ist.»
Ein Titelgewinn? Das ist längst nur noch im Cup realistisch, zu gross ist der Abstand auf Leader YB in der Meisterschaft. Dann aber kommt jener fatale Mittwoch, der in die Basler Geschichte eingehen wird: Der FC Winterthur demütigt im Achtelfinal den FCB im St. Jakob-Park gleich mit 6:2. Sforza sagt:
«Es ist eine Katastrophe. Mehr gibt's nicht zu erklären.»
Die FCB-Krise wird immer grösser. Die Spieler haben das Vertrauen in Sforza längst verloren. Und lassen das auch Präsident Burgener wissen. Doch der FCB hält an seinem Trainer fest. Stattdessen wird Captain Valentin Stocker suspendiert. Sforza sagt:
«Valentin soll in die Ferien und den Kopf lüften.»
Der Kreis schliesst sich. Das 1:2 gegen Vaduz ist die eine Niederlage zu viel für Sforza. Nur noch Rang fünf, nur noch sieben Punkte Vorsprung auf den Barrage-Platz, nur ein Sieg aus den letzten neun Liga-Spielen - selbst Präsident Burgener muss einsehen, dass es einen neuen FCB-Trainer braucht. Und Sforza? Er sagt:
«Ich möchte mich beim Präsidenten und dem gesamten Verein für diese Zeit in Basel bedanken. Ich durfte beim FC Basel positiv eingestellte Menschen kennenlernen, die den Verein trotz aller Nebengeräusche tagtäglich mitgetragen haben. Das nehme ich mit und wünsche dem FCB viel Erfolg.»