Startseite
Sport
Neuerdings ist Thomas Häberli Coach der estnischen Nationalmannschaft. Sein Goalietrainer heisst Mart Poom, der in den 1990er-Jahren ein Gastspiel in Wil gegeben hat.
Als Mart Poom 1993 in Wil ankam, war er ein Nobody. Aber er spielte in der Ostschweiz so gut, dass sie sogar in England auf ihn aufmerksam wurden. Schon nach einer Saison beim FC Wil erhielt er einen Vertrag beim FC Pourtsmouth. Über Derby County und Sunderland landete er schliesslich bei Arsenal, das damals eines der besten Teams der Welt war.
Als Arsenal mit Trainer Arsène Wenger 2006 gegen den FC Barcelona im Final der Champions League stand, war auch Poom mit von der Partie. Zwar nur als dritter Goalie hinter Jens Lehmann und dem Spanier Manuel Almunia. Aber immerhin. Der Este war damals auch schon 34-jährig. Arsenal verlor in Paris 1:2.
In der Premier League kam Poom auf 138 Einsätze. In der zweithöchsten Liga Englands spielte er 86-mal. Seine erste Partie in der Premier League bestritt er 1997 mit Derby County im Old Trafford gegen Manchester United.
Für Sunderland erzielte Poom im September 2003 gegen Derby County sogar ein Tor zum Ausgleich, das ausgezeichnet wurde als «der beste Kopfball eines Goalie in der letzten Minute gegen seinen ehemaligen Verein».
Seine Karriere liess er bei Watford ausklingen. 2009 war für Poom Schluss mit Profifussball. In seiner letzten Saison kam er noch einmal auf 19 Einsätze in der Premier League.
Der heute 49-jährige Poom bestritt 120 Länderspiele und wurde 2003 als bester estnischer Fussballer der vergangenen 50 Jahre ausgezeichnet.
Nun steht Poom dem Luzerner Thomas Häberli als Goalietrainer der Nationalmannschaft Estlands zur Verfügung. Häberli ist froh um die Dienste Pooms, denn dieser kennt den Fussball in seiner Heimat bestens.
In der WM-Qualifikation spielen die Esten unter anderem gegen Tschechien und Belgien, die Nummer eins der Weltrangliste. An die WM nach Katar werden sie es nicht schaffen. Aber ein Ziel haben sie sich schon gesetzt, den Sieg im Baltic-Cup. Diesen gewann Estland letztmals 1973.