Vor dem Spiel gegen Sion
Der FCSG will den Lugano-Fehltritt korrigieren – der Espenblock kehrt in seiner ganzen «Vielfalt, Lautstärke und Kreativität» zurück

Nach dem mühelosen Einzug in die nächste Cuprunde trifft St.Gallen am Samstag um 20.30 Uhr in der Meisterschaft zu Hause auf Sion. Die Ostschweizer wollen vor anspruchsvollen Wochen den Fehltritt von Lugano korrigieren. Bis Freitagmittag waren für diese Partie 11'000 Tickets abgesetzt. Der Espenblock kündigt wieder Unterstützung an.

Patricia Loher
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Peter Zeidler während des Trainings am Donnerstag.

Peter Zeidler während des Trainings am Donnerstag.

Claudio Thoma/Freshfocus

Die Walliser sind schlecht in die Saison gestartet und verloren sowohl gegen Servette als auch gegen Basel. Nur bezwang die Mannschaft von Trainer Marco Walker dann die Young Boys dank eines Penaltytreffers mit 1:0, was die Gemüter in Sitten wieder etwas beruhigte.

Im Cup kam Sion so wie St.Gallen problemlos eine Runde weiter. Die Sittener bezwangen Bubendorf aus der 2. Liga interregional mit 3:0.

Das empfindliche 0:3 im vergangenen Mai

St.Gallen hat mit dem FC Sion noch eine Rechnung offen: Am 9. Mai unterlagen die Ostschweizer den damals letztklassierten Wallisern im eigenen Stadion nach einem Hattrick von Guillaume Hoarau gleich mit 0:3. Für St.Gallen wurde es im Kampf gegen die Abstiegsplätze zwischenzeitlich richtig ungemütlich.

Mit vier Punkten aus drei Partien hat die neue Meisterschaft für die Ostschweizer grundsätzlich zufriedenstellend begonnen. In Anbetracht der nächsten Partien täte nun ein Sieg gegen Sion aber speziell gut: Nach dem Heimspiel gegen die Walliser trifft St.Gallen ebenfalls im Kybunpark auf den FC Zürich. Nach der Länderspielpause wartet auswärts Servette, dann treffen die Ostschweizer zu Hause auf Basel, ehe sie ins Wankdorf zu den Young Boys reisen.

Drei Punkte am Samstag wären in Anbetracht der kommenden Wochen ein vorerst beruhigendes Polster.

Ein junger St.Galler Fan während des Cupspiels gegen Münsingen.

Ein junger St.Galler Fan während des Cupspiels gegen Münsingen.

Marc Schumacher/Freshfocus

An der Medienkonferenz vor dem Spiel gegen Sion sagt Trainer Peter Zeidler, man habe intern ausgemacht, in der Länderspielpause ein «Minifazit» des Saisonstarts zu ziehen. «Natürlich war die Niederlage in Lugano ein Rückschlag», so der Coach. St.Gallen verlor nach einem 2:1-Sieg in Lausanne und einem 2:2 gegen Luzern im Cornaredo mit 1:2.

Der Auftritt im Cup gegen das 1.-Liga-Team aus Münsingen sei zwar kein Massstab für die Meisterschaft. «Aber die Einstellung war gut. Und ich habe einige vielversprechende Dinge gesehen», so Zeidler. Seine Mannschaft gewann gegen die Berner mit 5:0. Dabei trugen sich fünf verschiedene Spieler in die Torschützenliste ein.

Kräuchi wird noch länger fehlen

Alessandro Kräuchi

Alessandro Kräuchi

Gian Ehrenzeller/Keystone

Zeidler kann am Samstag erneut fast aus dem Vollen schöpfen, auch nach dem Abgang von Angelo Campos zu Brühl in die Promotion League ist das Kader weiter breit besetzt. Bis zu zehn Akteuren muss der Trainer jeweils mitteilen, dem Aufgebot für den Spieltag nicht anzugehören.

Noch länger ausfallen wird Alessandro Kräuchi. Sechs Monate sind vergangen, seit sich der Rechtsverteidiger im linken Knie das Kreuzband gerissen hat. Zwar trainiert Kräuchi individuell. Aber an einen Wiedereinstieg ins Mannschaftstraining sei noch länger nicht zu denken, sagt Zeidler. Es dürfte nochmals einige Monate dauern, bis der 23-Jährige wieder einsatzfähig ist.

Der Espenblock kehrt zurück

Flyer des Espenblocks

Flyer des Espenblocks

Nachdem der harte Kern der St.Gallen-Fans den Kurven sowohl in Lausanne als auch in Lugano ferngeblieben war und im Heimspiel gegen Luzern auf eine organisierte Choreographie verzichtet hatte, kündigt der Espenblock nun auf einem Flyer an, in seiner ganzen «Vielfalt, Lautstärke und Kreativität» zurückzukehren.

Zuvor hatte der Espenblock der Konferenz der kantonalen Justiz- und Polizeidirektoren (KKJPD) und anderen Akteuren vorgeworfen, die aktuellen Schutzmassnahmen für die eigene Agenda zu instrumentalisieren und zu versuchen, sie auch nach der Pandemie beizubehalten.